pte20091021022 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Monsantos Gen-Auberginen liegen auf Eis

Aktivisten verhindern Anbauerlaubnis in Indien


Gen-Auberginen dürfen in Indien nicht angebaut werden (Foto: pixelio/D. Schütz)
Gen-Auberginen dürfen in Indien nicht angebaut werden (Foto: pixelio/D. Schütz)

Neu Dehli/Wien (pte022/21.10.2009/12:10) Aktivisten in Indien haben die Anbau-Zulassung von genetisch veränderten Auberginen verhindert. Drei von 20 Wissenschaftlern des indischen Biotechnologie-Regulators - dem Genetic Engineering Approval Committee - sehen deutliche Mängel bei den Sicherheitsuntersuchungen, die Monsanto vorgelegt hat. Der indische Umweltminister Jairam Ramesh erklärte, dass es nur im Falle einer Übereinstimmung aller Akteure zur Zulassung kommen wird, berichtet Nature in seiner Online-Ausgabe.

Die Gen-Auberginen, die von Mahyco Monsanto Biotech - einem Joint-Venture des indischen Saatgutherstellers Maharashtra Hybrid Seed mit dem US-Giganten - entwickelt wurden, weisen unzureichende Sicherheitsdaten auf, kritisieren die Gegner. Einer Studie des französischen Forschers Gilles-Eric Seralini vom Committee for Independent Research and Information on Genetic Engineering http://www.criigen.org zufolge, sind die Auberginen nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.

Die Hersteller argumentieren mit 25 Studien, die seit 2002 durchgeführt wurden und die alle Zweifel ausräumen. Kritiker werfen den Saatgutherstellern allerdings vor, die firmeninternen Untersuchungen nicht unabhängig analysiert zu haben.

Wesentliche Prüfungen fehlen

"Auberginen sind ausschließlich für den menschlichen Konsum vorgesehen. Die synthetischen Gensequenzen und deren Nebenprodukte werden über die Blutbahn aufgenommen und interagieren mit dem menschlichen Immunsystem", meint Werner Müller, Gentechnikexperte von Global2000 http://www.global2000.at im pressetext-Interview. "Doch eine Prüfung solcher Wirkungen wurde nicht durchgeführt." Man könne nicht die Sicherheit von etwas behaupten ohne entsprechend aussagekräftige Studien. "Schön dass zumindest drei Wissenschaftler den Mut hatten, Mängel in der Sicherheitsprüfung einzugestehen", so Müller.

"Die Hersteller argumentieren mit der Vielzahl der Studien, die angeblich alle Zweifel ausräumen. Doch nicht die Zahl der Studien ist ausschlaggebend sondern deren Qualität", erklärt Müller. "Mit Studien, die methodische Mängel aufweisen oder wesentliche Sicherheitsfragen unberücksichtigt lassen, kann die Sicherheit nicht bewiesen werden", so der Experte.

Die Studie von Seralini hat gezeigt, dass es bei Ziegen zu einem verringerten Appetit und bei Hasen und Ziegen zu einer verlängerten Prothrombinzeit (Thromboseplasteinzeit) gekommen ist. Zudem produzieren die Pflanzen ein Protein das zur Resistenz des Antibiotikas Kanamycin führt. Auf Basis dieser Daten könne die Sicherheit der Aubergine für den menschlichen Verzehr nicht bestätigt werden, schlussfolgert Seralini.

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