pte20090921010 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Belastung durch Demenzerkrankungen unterschätzt

2050 sollen 115 Mio. Menschen betroffen sein


Alzheimer und Demenz wird 2050 mehr als 115 Mio. Menschen betreffen (Foto: pixelio.de/Maren Beßler)
Alzheimer und Demenz wird 2050 mehr als 115 Mio. Menschen betreffen (Foto: pixelio.de/Maren Beßler)

London (pte010/21.09.2009/10:00) Die zukünftige weltweite Belastung durch Alzheimer und andere Formen von Demenz wurde bisher unterschätzt. Laut einer Untersuchung des King's College London http://www.kcl.ac.uk werden bis zum Jahr 2050 mehr als 115 Mio. Menschen erkrankt sein. Diese Schätzung liegt zehn Prozent über der letzten, im Jahr 2005 veröffentlichten. Entscheidend für die Erhöhung sind vor allem neue Zahlen aus Südasien und Lateinamerika. Die Alzheimer's Society http://www.alzheimers.org.uk betonte, dass diese Daten das Ausmaß der Herausforderung für die Gesellschaft zeigten. Die Anzahl der Erkrankungen erhöht sich weltweit aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und führt zu großer Beunruhigung.

Die Beanspruchung durch die Pflege der Betroffen ist laut BBC mehr als eine soziale Frage, sondern vor allem eine wirtschaftliche. Die Belastung für die Erwerbstätigen und die Gesundheitssysteme steigt ständig. Die aktuelle Studie ist Teil des von Alzheimer's Disease International http://www.alz.co.uk veröffentlichten 2009 World Alzheimer's Report. Der Alzheimer-Weltbericht 2009 geht davon aus, dass bereits nächstes Jahr 35 Mio. Menschen weltweit an einer Demenz erkrankt sein werden. Diese Zahl soll sich alle 20 Jahre fast verdoppeln, auf 65,7 Mio. bis zum Jahr 2030 und auf 115,4 Mio. bis zum Jahr 2050.

Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung und in der Ernährung werden in den ärmeren Ländern die größten Auswirkungen haben. Als Folge wird die Anzahl der älteren Menschen rasch ansteigen. Derzeit gehen Berechungen davon aus, dass nur etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen in ärmeren Ländern lebt. Bis 2050 sollen es mehr als zwei Drittel sein. Zusätzlich kommt die Studie zu dem Schluss, dass der Anteil an älteren Menschen mit Demenz in manchen Teilen der Welt höher ist als bisher angenommen.

Martin Prince vom King's College London erklärte, dass die Zahlen "erschütternd" seien. Die derzeitigen Investitionen in Forschung, Behandlung und Pflege stünden in keinem Verhältnis zu den Auswirkungen der Krankheit auf Patienten, Pfleger, Gesundheits- und Sozialsysteme und die Gesellschaft. Alzheimer's Disease International betonte, dass mehr Länder dem Beispiel von Australien, Frankreich, Korea und Großbritannien folgen sollten. Diese Länder arbeiten bereits an konkreten Plänen zur Bewältigung der Auswirkungen.

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