pte20090905008 Tourismus/Reisen, Forschung/Entwicklung

Afrikas geheime Natur-Attraktionen

Angola punktet als Fossilienfundort - Gabun mit grandioser Natur


Octavio Mateus bei der Grabung in Bentiaba (Foto: PaleoAngola)
Octavio Mateus bei der Grabung in Bentiaba (Foto: PaleoAngola)

Luanda/Libreville (pte008/05.09.2009/13:50) In der Vergangenheit waren die meisten Besucher Angolas Experten von Ölfirmen, die nach neuen Quellen suchten oder Diamantschürfer, die nach edlen Steinen Ausschau hielten. Darüber hinaus gab es auch noch Non-Profit-Organisationen, die nach Landminen suchten. Nun hat noch eine vierte Gruppe Angola entdeckt, wie BBC-Online berichtet. Und diese sind Fossilienjäger. Denn die ehemalige portugiesische Kolonie, die von einem blutigen 30 jährigen Bürgerkrieg gezeichnet ist, wird auch als "Museum of the Ground" bezeichnet, weil es Regionen gibt, in denen Saurierknochen einfach aus dem Erdreich und Gestein ragen.

"Angola ist die letzte Grenze der Paläontologen. Wegen des Krieges wurde hier bis 2002 praktisch nicht geforscht", meint Louis Jacobs von der Southern Methodist University in Dallas. Jacobs, der Mitglied vom "PaleoAngola"-Projekt http://www.paleoangola.org ist, kann von einigen interessanten Funden berichten. 2005 fanden Forscher in Iembe, nur 65 Kilometer nördlich der Hauptstadt Luanda, fünf Knochen von Vorderfüßen eines Sauropoden-Dinosauriers. Danach wurden weitere Funde von Schildkröten, Haien, Plesiosauriern und Mosasauriern dokumentiert. Auch Octavio Mateus von der New Lisbon University kommt bei Angola ins schwärmen: "Das Land ist was fossile Funde angeht, eines der besten weltweit." Zahlreiche bisher unerforschte Saurier wurden erstmals hier gefunden. Die Wissenschaftler sind zudem davon überzeugt, dass es noch weitere Sensationsfunde geben wird.

Was die Forschung in Angola noch interessanter macht, ist die Tatsache, dass hier rekonstruiert werden kann, wie das Leben auf der Erde vor mehreren zehn Mio. Jahren ausgesehen hat - zum Beispiel als sich Südamerika von Afrika getrennt und sich der Südatlantik gebildet hat. "Fossilien können Daten darüber liefern, wie Tiere von einem Teil zum anderen gewandert sind und wie sich die Kontinente ausgebildet haben", erklärt der Forscher. Dazu gehöre auch die Besiedlung des neu entstandenen Ozeans. Das Forschungsprojekt PaleoAngola wird von der National Geographical Society und der Petroleum Research Foundation of America unterstützt. Derzeit sind die Fossiliengrabungen um Iembe und auf die Küste von Bentiaba an der Grenze zu Namibia fokussiert. Jacobs kann sich jedenfalls vorstellen, dass die Fossilien sich als neues Tourismusattraktion erweisen. "Angola sollte diese Funde für sich nutzen", so der Wissenschaftler.

Rund 1.500 Kilometer nördlich von Angola erstreckt sich ein anderes Land mit außergewöhnlichen Reichtümern der Natur. Gabun, ehemalige französische Kolonie, ist rund 270.000 Quadratkilometer groß und hat nur rund 1,5 Mio. Einwohner. Tourismus spielt hier bis jetzt nur eine untergeordnete Rolle. Jährlich besuchen etwa 45.000 Gäste das Land. Die meisten von ihnen sind Businessreisende und Angehörige internationaler Organisationen. Bei der diesjährigen ITB-Berlin präsentierte sich Gabun als neue Eco-Tourism-Destination. Die Regierung wolle vom Öl- und Bodenschatzabbau wegkommen und Fremdenverkehr als neue Einnahmequelle erschließen. Bis 2015 sollen jährlich 100.000 Gäste kommen und die insgesamt 13 Nationalparks, die elf Prozent der gesamten Staatsfläche ausmachen, besuchen. Yolande Bike, Ministerin für Fremdenverkehr und Nationalparks, sucht derzeit noch nach Investoren für ihr Land. "In unseren Nationalparks gibt es spektakuläre Landschaften mit Bergen, Wasserfällen, Flüssen und sogar Wüsten", erklärt Bike. Zudem sei das Land aufgrund der großen Zahl von Wildtieren wie etwa Elefanten, Leoparden, Gorillas, Flusspferden und Walen vor der Küste bekannt. An der 600 Kilometer langen Küste des zentralafrikanischen Staates nistet die weltgrößte Lederschildkrötenpopulation http://www.legabon.org .

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