pte20090811019 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

MyVideo eröffnet interaktive Wahlkampfarena

Bundestagswahl 2.0: Parteien auf professionellem Niveau


Web 2.0 ist der fehlende Teil im Wahlkampf-Puzzle (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)
Web 2.0 ist der fehlende Teil im Wahlkampf-Puzzle (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Berlin/Leipzig (pte019/11.08.2009/11:55) Das deutsche Videoportal MyVideo http://www.myvideo.de eröffnet zur bevorstehenden Bundestagswahl am 27. September eine interaktive Wahlkampfarena im Internet. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Nachrichtensender N24, wie MyVideo eine Tochter der ProSiebenSat.1 Media AG, und Facebook-Connect durchgeführt. Die Spitzenkandidaten der antretenden Parteien stellen sich dabei über einen Live-Chat den Fragen der MyVideo-Nutzer. Den Beginn hat Guido Westerwelle (FDP) gemacht, der sich am Montagabend auf dem Portal einloggte und die Fragen der Nutzer beantwortete. Kommenden Donnerstag steht der Vertreter des Bündnis 90/Grüne, Jürgen Trittin, der Community Rede und Antwort. Die Moderation der Chats übernimmt die Chefkorrespondentin von N24, Michaela May.

Dominic Hesse, Kommunikations- und Marketingleiter von MyVideo, freut sich, dass alle demokratischen Parteien in der MyVideo-Wahlkampfarena mit einem eigenen Channel vertreten sind: "Auf diese Weise möchten wir unseren Nutzern eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema Bundestagswahl ermöglichen und ihnen eine einmalige Plattform zum politischen Austausch zur Verfügung stellen."

Patrick Brauckmann http://www.kampagnen-fabrik.de beschäftigt sich derzeit im Rahmen einer Dissertation an der Uni Leipzig intensiv mit dem Online-Wahlkampf in Deutschland. Im Gespräch mit pressetext zeigt sich der Politikwissenschafter erstaunt über die Lernfähigkeit der Parteien: "Es ist erstaunlich, in welchem Tempo die Parteien dazugelernt haben. Sie haben erkannt, dass das Internet eine immense Bedeutung hat, um mit ihren Zielgruppen zu kommunizieren und ihnen ihre Botschaften zu vermitteln." Anfangs hätten die Parteien nur versucht, die klassische Öffentlichkeitsarbeit eins zu eins ins Internet zu übertragen. Mittlerweile habe man jedoch begriffen, dass man die Wahlbotschaften online anders kommunizieren muss, um in der Community Gehör zu finden. Auf lange Sicht gesehen könnten Web-Angebote den direkten persönlichen Kontakt mit Parteivertretern ersetzen, da die individualisierte Kommunikation im Netz zunehmend die Aufgabe des klassischen Wahlkampfstands auf der Straße übernehme, argumentiert der Koautor des im LIT Verlag erschienenen Buchs "Wahlkampf im Internet" http://www.wahlkampf-im-internet.de .

Traditionelle Massenmedien wie TV oder Tageszeitungen haben im Kommunikationsmix der wahlwerbenden Parteien zwar nach wie vor große Bedeutung. Internet-Angebote wie die Live-Chats auf MyVideo seien laut Brauckmann jedoch ein sinnvoller Weg, um vor allem mit jungen Menschen in Kontakt zu treten. Besonders auf der Social-Networking-Site studiVZ stoßen die Auftritte der einzelnen Parteien auf regen Zuspruch. "Viele der studiVZ-Nutzer haben sich vorher nicht für Politik interessiert. Dadurch, dass sich die Spitzenkandidaten auf diesen Plattformen präsentieren und Kontaktmöglichkeiten anbieten, ist auch das Interesse am politischen Geschehen gestiegen", beobachtet Brauckmann. In Bezug auf das Engagement im Web 2.0 sieht der Experte alle bei der Bundestagswahl antretenden Parteien auf einem ähnlich professionellem Niveau. Die ursprüngliche Annahme, dass manche Parteien gar nicht ins Internet passen bzw. dort ihre Zielgruppen nicht erreichen können, hätte sich als Trugschluss erwiesen, so der Wissenschafter abschließend.

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Aussender: pressetext.austria
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