pte20090415031 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Alternativmedizin hilft bei Asthma und Allergien

Stärke komplementärer Behandlung liegt in der Prävention


Die Lindenblüte ist ein altbewährtes Mittel bei Atemwegsinfekten (Foto: pixelio.de/Kern)
Die Lindenblüte ist ein altbewährtes Mittel bei Atemwegsinfekten (Foto: pixelio.de/Kern)

Wien (pte031/15.04.2009/13:52) Heilmittel der Komplementär- und Alternativmedizin können die schulmedizinische Behandlung von Atemwegserkrankungen sinnvoll ergänzen. Zu diesem Schluss kommen Lungenärzte, Pharmakologen und Alternativmediziner am heutigen Mittwoch anlässlich einer Wiener Pressekonferenz. Anlass dazu bildet der Welt-Allergie- und Asthma-Tag 2009, der von der österreichischen Lungenunion http://www.lungenunion.at veranstaltet wird.

"Heilmittel der modernen Medizin wie inhalative Cortison-Präparate, die den Entzündungsprozess der Atemwege unterdrücken, können durch Heilpflanzen, Homöopathie oder Akupunktur sinnvoll ergänzt werden," betont der Lungenmediziner Norbert Vetter vom Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe http://www.wienkav.at/kav/ows . Der Arzt solle in der Behandlung alle Möglichkeiten ausschöpfen, daher käme es auf die rechtzeitige Diagnose sowie auf die Information des Patienten an, um Allergien, Asthma und auch COPD in den Griff zu bekommen. Bei Asthma sei heute eine Symptom- und Beschwerdefreiheit erreichbar, was die Teilnahme an allen Aktivitäten des täglichen Lebens ermögliche. Behandlungsmöglichkeiten der Chronisch Obstruktiven Atemwegserkrankung COPD hingen hingegen wesentlich vom Fortschritt der Krankheit ab.

Entzündliche Atemwegserkrankungen sind weltweit auf dem Vormarsch. Während Experten den Anstieg von COPD auf das immer niedrigere Einstiegsalter jugendlicher Raucher zurückführen, gibt es für die steigenden Zahlen von Allergikern und Asthmatikern mehrere Theorien. "Sie sind möglicherweise der Preis für Zivilisation und Hygiene", so Vetter auf Anfrage von pressetext. Viele gefährliche Erreger könne man heute schon im Kindesalter erfolgreich bekämpfen, was eine deutliche Senkung mehrerer tödlich verlaufender Krankheiten bewirkt habe. "Zugleich ist dadurch jedoch das Abwehrsystem des Organismus inaktiv und sucht sich neue potenzielle Erreger wie die Pollen", erklärt der Lungenfacharzt.

Johannes Saukel vom Department für Pharmakognosie der Universität Wien http://www.univie.ac.at/pharmakognosie empfiehlt Eltern, Kindern die Zeit zu gewähren, harmlose Atemwegsinfekte auszuheilen anstatt ihnen Antibiotika und fiebersenkende Mittel unkritisch zu verabreichen. "Kinder schlittern sonst oft von einem Infekt in den nächsten, was bleibende Schäden der Bronchialschleimhaut auslösen kann. Diese bringen die Gefahr chronischer Entzündungen bis hin zur Gewebszerstörung." Ein Zusammenhang zwischen der Gabe fiebersenkender Mittel im Kleinkindalter und der späteren Entwicklung von Asthma und Funktionsstörungen der Lunge sei mittlerweile nachgewiesen, so der Wiener Pharmakologe.

Heilpflanzen bilden laut Saukel eine Alternative oder Ergänzung zur Unterstützung des Immunsystems, sowie altbewährte Mittel wie Essigpatschen oder Brustwickel. "Die Erkrankung dauert dadurch zwar länger, doch wird damit eine wirkliche Ausheilung begünstigt und Kinder können sich dadurch einiges an chronischen Erkrankungen im Leben ersparen." Gegenüber Asthma und COPD liege das Potenzial von Heilpflanzen besonders in vorbeugenden Maßnahmen, bemerkt der Pharmakologe. Eine anerkannte Behandlung gebe es hingegen derzeit nicht, da der wissenschaftliche Nachweis der Heilkraft noch ausstehe.

Dass auch die traditionelle chinesische Medizin (TCM) wesentlich zur Linderung von Allergie- und Asthmabeschwerden beitragen kann, betont Alexander Mang von der österreichischen Gesellschaft für Akupunktur http://www.akupunktur.at . "Die TCM ist kein Gegensatz zur Schulmedizin, sondern eine Ergänzung auf ganzheitlicher Ebene." Eine Akupunktur-Kur für Allergiker solle bereits ein bis zwei Monate vor Beginn der Pollensaison beginnen. Dabei werden Punkte genadelt, die mit Augen und oberen Atemwege, mit der Lunge oder mit psychischen Komponenten des Leidens in Zusammenhang stehen.

Wichtig sei in der TCM, das aktive Mitwirken des Patienten an der Behandlung zu ermöglichen. "Spezielle Atem- oder Bewegungsübungen des Chi Gong oder die Anwendung von Akupressur-Punkten kann der Patient nach Erlernen selbst anwenden und dadurch im Bedarfsfall Linderung erreichen", so Mang. Erfolg zeige sich in der Regel in der Besserung von Schlaf und Grundstimmung des Patienten, zudem sei er oft motivierter, die vom Arzt verordneten Medikamente einzunehmen.

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Aussender: pressetext.austria
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