pts20090303024 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Nichtraucherschutz-Gesetz weder für Raucher noch für Nichtraucher befriedigend

44 Prozent der Österreicher bezweifeln die Sinnhaftigkeit des neuen Gesetzes


Wien (pts024/03.03.2009/11:20) 44% der Österreicher bezweifeln die Sinnhaftigkeit des neuen Gesetzes, lediglich 29% sprechen sich dafür aus - besonders kritisiert: die Anzeige durch Private

In Bezug auf Maßnahmen für einen besseren Nichtraucherschutz sind sich Raucher und Nichtraucher wohl selten einig. Zumindest was das neue Tabakgesetz betrifft, herrscht jedoch Konsens: 57% der Österreicher sind der Meinung, dass das von der Regierung erarbeitete Gesetz nicht zu einem problemloseren Miteinander zwischen Rauchern und Nichtrauchern in der Öffentlichkeit führt. Auch die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen wird von 44% der Österreicher angezweifelt. Lediglich 29% der Befragten gaben an, die Maßnahmen seien sinnvoll, der Raucherproblematik zu begegnen. Und auch wenn der Anteil der Zweifler unter den Rauchern am Größten ist: Nur 39% der Nichtraucher und 32% der ehemaligen Raucher befürworten die Sinnhaftigkeit des Gesetzes. Dies ergab eine im Februar von der Online-Marktforschungsagentur MindTake New Media Research durchgeführte Studie unter 500 Österreichern.

Kritisiert wird von 54% der Befragten auch die Regelung, dass Private Anzeige erstatten dürfen. Wenig überraschend gaben 76% der Raucher an, keinen Sinn in dieser Maßnahme zu sehen. Aber auch der Anteil der Gegner unter den Nichtrauchern mit 38% und unter den ehemaligen Rauchern, die sich mit 51% gegen diese Maßnahme aussprechen, ist höher als die Zustimmung zur Anzeige durch Private (32% bei Nichtrauchern, 20% bei Ex-Rauchern).

Bezweifelt werden darf auch, dass die neue Regelung zu höheren Besucherzahlen in der Gastronomie führt: nur 21% stimmten der Aussage zu, jetzt lieber Cafés, Restaurants oder Bars zu besuchen als vor dem Inkrafttreten der Maßnahmen, während 52% dieser Aussage widersprachen. Nicht überraschend ist, dass unter den Rauchern der Anteil jener, die dieser Aussage widersprechen, größer ist (75%). Aber sogar unter den Nichtrauchern und den ehemaligen Rauchern widersprachen dieser Aussage mit 36% bzw. 48% mehr, als dieser Aussage zustimmten.

Schutz für Nichtraucher und Personal in der Gastronomie gegeben
Können die Österreicher dem neuen Tabakgesetz also nur Negatives abgewinnen? Nicht ganz: Mit 52% waren über die Hälfte der Befragten - Raucher, ehemalige Raucher und Nichtraucher zu annähernd gleichen Teilen - der Meinung, dass Nichtraucher und das Personal in der Gastronomie durch das neue Gesetz nun geschützt seien. 21% widersprachen dieser Aussage, und weitere 21% konnten sich weder für noch gegen diese Aussage entscheiden.

Radikale Maßnahmen erwünscht - rauchfrei für alle Lokale
Während das neue Gesetz eher Kritik erntet, spricht sich der Großteil der Österreicher aber für eindeutige und radikalere Maßnahmen aus: 45% gaben an, lieber alle Cafés, Restaurants und Bars rauchfrei zu machen, Widerspruch erhoben nur 35%. Anhänger dieser Maßnahme sind - erwartungsgemäß - vor allem Nichtraucher (70%) sowie ehemalige Raucher (47%), während lediglich 16% der Raucher diesem Vorschlag etwas abgewinnen können. Das Rauchen wieder überall zu erlauben, würden aber dennoch nur 21% der Befragten begrüßen, während 56% sich dagegen aussprechen. Vor allem überraschend an der geringen Zustimmung, das Rauchen wieder überall zu erlauben: mit 48% würde weniger als die Hälfte der Raucher dies begrüßen und 27% der Raucher lehnen dies kategorisch ab.

Gesetz kein Grund, mit dem Rauchen aufzuhören
Dass strengere Gesetze helfen, mit dem Rauchen aufzuhören, glauben vor allem die Raucher nicht. Lediglich 13% von ihnen gaben an, dass mithilfe des neuen Tabakgesetzes weniger Leute rauchen würden, und nur 3% der Raucher schränken aufgrund der neuen Regelung ihren Zigarettenkonsum ein.

Wer mit dem Rauchen aufhören will, hat meist andere Gründe. Am wichtigsten, und für knapp drei Viertel der ehemaligen Raucher der Hauptgrund, aufgehört zu haben, ist die Gesundheit. Und auch 83% jener, die es noch nicht geschafft haben, von der Sucht loszukommen, gaben an, dass gesundheitliche Aspekte ausschlaggebend wären bzw. sind, (eventuell) weniger zu rauchen. Grund Nummer zwei, die lästige Gewohnheit zu beenden, ist finanzieller Natur: 18% der ehemaligen Raucher haben aufgrund steigender Zigarettenpreise aufgehört, und rund ein Viertel der Raucher sieht dies als Grund, (eventuell) das Rauchen einzuschränken. Unbeeindruckt zeigen sich die Raucher - und ehemaligen Raucher - auch von einer anderen Maßnahme, die in der Vergangenheit für Wirbel gesorgt hat: Niemand würde aufgrund der Warnungen auf den Zigarettenpackungen den Konsum einschränken, unter den Befragten fand sich lediglich 1 Person, die aufgrund dieser Aufschriften das Rauchen ließ.

Weitere Informationen:
Mag. Helene Fink, DieFink|Agentur für Kommunikation, helene@diefink.at , 0650/5630088

(Ende)
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