pte20081015049 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Förderung von IT-Projekten scheitert oft an Bürokratie

Netidee sponsert Projekte auch 2008 auf unkomplizierte Weise


Netidee-Sprecher Rupert Nagler (Foto: fotodienst.at/Anna Rauchenberger)
Netidee-Sprecher Rupert Nagler (Foto: fotodienst.at/Anna Rauchenberger)

Wien (pte049/15.10.2008/13:50) Im Rahmen der Netidee 2008 http://www.netidee.at werden bereits zum dritten Mal in Folge innovative IT- und Internetprojekte in Österreich gefördert. Die ausgewählten Projekte, die sich dieses Mal stark am Thema Sicherheit orientieren, wurden heute, Mittwoch, in Wien präsentiert. "Die Förderung gerade von kleineren IT-Projekten scheitert oft an bürokratischen Hürden wie oftmals erforderlichen 100-Seiten-Anträgen. Mit der Netidee treten wir dem entgegen, indem wir kluge Köpfe und deren Ideen unkompliziert unterstützen", erklärt Rupert Nagler, Stiftungsvorstand der Internet Privatstiftung Austria und Sprecher der Aktion, im Gespräch mit pressetext.

Betrug die zur Verfügung gestellte Stiftungssumme in den Vorjahren noch jeweils 500.000 Euro, standen in diesem Jahr 100.000 Euro zur Verfügung. Aufgrund der starken Fokussierung auf das Thema "Mit Sicherheit ins Internet" wurden im Gegenzug eine geringere Anzahl an Projekten - insgesamt acht - mit bis zu maximal 40.000 Euro bedacht. Nagler verwies in diesem Zusammenhang auf die verstärkten Aktivitäten der Stiftung für das IT-Sicherheitsprojekt CERT, das seit März 2008 auch als nationale Plattform http://www.cert.at in Österreich existiert.

Mit dem Projekt "Spotlight" wird passend dazu ein Projekt gefördert, das Einblicke in die florierende Untergrundwirtschaft geben soll. Laut Projektleiter Gilbert Wondracek will man systematisch Informationen über die Arbeitsweisen, Kommunikationsmittel und wirtschaftlichen Zusammenhänge dieser Schattenwirtschaft sammeln. Konkrete Daten über Methoden, Preise, Geschäftsabwicklung und verfügbare Angebote zum Thema Phishing, Denial-of-Service-Attacken und Identitätsdiebstahl sollen wichtige Hinweise liefern, um effektive Gegenmaßnahmen entwickeln zu können. "Die wissenschaftliche Ergründung, wie diese Netzwerke sich abseits der technischen Möglichkeiten organisieren, ist bisher kaum erforscht. Wir wollen hier auch in Zusammenhang mit den Behörden einen wichtigen Beitrag leisten", so Wondracek.

Dem sorglosen Umgang mit offenen WLAN-Netzen entgegenwirken will hingegen die Software "UrbanShield" von Projektinitiator Johannes Angelo Laub. Einmal installiert, verschlüsselt diese jegliche Webkommunikation, die von mobilen Geräten wie Notebooks oder Smartphones im öffentlichen Raum gesendet wird. "Die meisten Leute sind sich überhaupt nicht bewusst, dass die Nutzung einer offenen WLAN-Verbindung Benutzer ganz klar dem Risiko von Daten- und Passwortspionage aussetzt", so Laub. Die für April 2009 geplante Software soll in einem ersten Schritt für Windows, Mac OS X, aber auch das iPhone erhältlich sein und zumindest in den ersten Monaten kostenlos sein. "Ich denke, dass jeder Mensch das Recht auf Schutz der Privatsphäre im öffentlichen Raum haben sollte", hofft Laub auf entsprechende Sponsoren und eine langfristige Weiterführung des Projekts.

Ebenfalls vorgestellt wurde mit "OpenEvents" http://www.openevents.at aber auch ein bereits abgeschlossenes Netidee-Projekt aus dem Vorjahr. Dabei handelt es sich um eine offene Plattform, die Veranstaltungsankündigungen aller Art, wie Partys, Exkursionen oder Konzerte auf einer Seite bündelt. Neben der Möglichkeit, manuelle Einträge auf der Plattform vorzunehmen, hat ein junges Entwicklerteam rund um Svetlana Hollerer die technischen Voraussetzungen geschaffen, damit Einträge, die auf unterschiedlichen Webseiten und in verschiedenen Formaten publiziert wurden, automatisiert auf OpenEvents zusammengeführt werden können.

Dass das Projekt wie auch zwei weitere Projekte von den Netidee-Verantwortlichen mit Fördergeld bedacht wurde, freut die junge Unternehmerin. "Es ist in der Tat so, dass die Förderhürde gerade für kleine Start-ups sehr hoch ist", so Hollerer gegenüber pressetext. Bei der Netidee herrsche aber generell ein anderes Klima, das sehr motivierend sei. Das Monitoring und die zu erreichenden Ziele seien klar abgesteckt. Gleichzeitig werde man in der Entwicklung des Projekts aber nicht auf Schritt und Tritt verfolgt und könne so ungestört und eigenständig seine Arbeit machen.

Die Netidee soll auch in den kommenden Jahren eine Fortsetzung finden. Die Fokussierung auf klar abgesteckte Schwerpunktsetzungen zum Thema Internet-Nutzung wird laut Nagler beibehalten.

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