pte20080623003 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Software perfektioniert Töne in Akkorden

Wissenschaftler zeigen sich weitgehend begeistert


Polyphone Musik ist kein Hindernis für dieses Programm (Foto: Screenshot)
Polyphone Musik ist kein Hindernis für dieses Programm (Foto: Screenshot)

New York (pte003/23.06.2008/06:05) Musiker können ihre Aufnahmen bald mit einer präzisen Software korrigieren, die aus einem Akkord einen einzelnen Ton herausfiltern und ändern kann, ohne die anderen Töne des Akkords dadurch zu beeinflussen. Das Programm "Direct Note Access" setzt sich damit von seinen Konkurrenten ab, die bisher an der Korrektur von polyphoner Musik gescheitert waren, berichtet die New York Times. Entwickelt hat das Programm Peter Neubäcker, Gründer des Münchner Software-Unternehmens Celemony Software http://www.celemony.com . Das Programm eignet sich besonders für die Bearbeitung von mehrspurig aufgenommener Musik, da jede Spur einzeln bearbeitet werden kann.

"Direct Note Access" filtert einzelne Töne aus der gesamten Mischung heraus und sortiert sie in einzelne Ordner, die dann bearbeitet werden können. Bei der Entwicklung ist Neubäcker sein musikalisches Gespür zugute gekommen. Zusätzlich zum genauen Hinhören hat er Spektralanalyse verwendet, bei der komplexe Mischungen von Frequenzen graphisch dargestellt werden. Mit seiner Software können auch Musikstücke bearbeitet werden, die bereits vor längerer Zeit aufgenommen wurden. Erhältlich ist das Programm ab Herbst zu einem Preis von 399 US-Dollar.

Im akademischen Bereich wurde das Programm bei seiner Präsentation großteils begeistert aufgenommen. Als "wahrhaft bahnbrechend" bezeichnet Julius O. Smith, Professor für Musik und Elektrotechnik in Stanford, das Programm: "Es ist schwierig, simultane Sounds in einer Aufnahme zu separieren. Da unser Gehirn das die ganze Zeit tut, kann es schwerfallen diese Leistung zu schätzen, wenn sie von einem Computer gemacht wird." Doch das Programm wird von manchen auch mit Skepsis erwartet. John Gibson von der Indiana University will die Versprechungen erst glauben, wenn er es selbst ausprobiert hat und viele Musiker befürchten, dass die Spontanität der Musik verloren geht, wenn man sie zu sehr bearbeitet.

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