pte20080218001 Medizin/Wellness

Hoffnung auf Regeneration nach Rückenmarksverletzungen

Bakterienenzym kann Narbengewebe abbauen


Cambridge (pte001/18.02.2008/06:00) Wissenschaftler der University of Cambridge http://www.brc.cam.ac.uk gehen davon aus, dass sie nahe vor einem entscheidenden Durchbruch für die Behandlung von Verletzungen des Rückenmarks stehen. Das Team um James Fawcett entwickelt derzeit einen Behandlungsansatz, der beschädigten Nervenfasern ermöglichen könnte sich innerhalb des Rückenmarks zu regenerieren. Zusätzlich könnten die verbleibenden unbeschädigten Nervenfasern dazu angeregt werden besser zu funktionieren. Derartige Verletzungen sind schwer zu behandeln, da der Körper Schäden in Rückenmark oder Gehirn nicht selbst heilen kann. Obwohl sich die Nerven an sich regenerieren können, werden sie durch das Narbengewebe an der Verletzung blockiert.

Die Wissenschaftler haben mit Chondroitinase ein Bakterienenzym identifiziert, das Moleküle im Narbengewebe abbauen kann. Damit wird ermöglicht, dass manche Nervenfasern wieder wachsen. Das Enzym fördert zusätzlich die Formbarkeit der verbliebenen unbeschädigten Nervenfasern. Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass sie neue Verbindungen bilden, die den Bereich der Verletzung umgehen können. In vorbereitenden Tests konnten die Forscher nachweisen, dass Chondroitinase in Kombination mit Rehabilitation bessere Ergebnisse erzielt als ein Ansatz alleine. Tests mit Patienten sollen laut BBC folgen.

Laut Fawcett ist ein komplett durchtrenntes Rückenmark selten. Normalerweise gibt es noch unbeschädigte Nervenfasern. Er hofft, dass mit diesem neuen Ansatz gelähmten Patienten geholfen werden kann. Paul Smith von der Spinal Injuries Association http://www.spinal.co.uk warnte davor Erwartungen zu wecken, bevor umfangreiche Tests mit Patienten durchgeführt worden sind. Allein in Großbritannien leiden derzeit mehr als 40.000 Menschen an Verletzungen des Rückenmarks. Die Symptome können von einem Verlust der Empfindungsfähigkeit bis zu einer vollständigen Lähmung reichen.

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