pte20050315016 Tourismus/Reisen, Handel/Dienstleistungen

Jugendliche reisen risikofreudiger und krisenfester

Rück- und Ausblicke der Veranstalter für Jugendreisen auf der ITB


Ruf Jugendreisen
Ruf Jugendreisen

Berlin (pte016/15.03.2005/10:54) Bis tief in die Nacht auf heute, Dienstag, haben Jugendliche und die ausstellenden Jugendreiseveranstalter sich und die ITB-Berlin 2005 gefeiert. "Ob der Messebesuch in diesem Jahr für uns erfolgreich war, werden wir frühestens im Herbst feststellen können, wenn es darum geht, aus den hier geknüpften Kontakten neue interessante Angebote und Reiseziele zu entwickeln", erklärte ein sichtlich gut gelaunter Geschäftsführer von Ruf Jugendreisen Thomas Gehlen. Mit einer eigenen Reiseinsel vor der kroatischen Küste ausschließlich nur für Jugendliche http://www.ruf.de/a/desti/insel.asp hatte sein Unternehmen den öffentlichkeitswirksamsten Coup unter den Anbietern gelandet und auch bei seiner jugendlichen Zielgruppe trifft die Idee nach Angaben von Gehlen voll ins Schwarze.

Die Reiseveranstalter für Jugendreisen müssen sich jedes Jahr wieder etwas Neues einfallen lassen, wenn sie ein großes Stück vom Kuchen der rund 1,1 Mio. potenziellen Reisenden im Alter zwischen zehn und 20 Jahren für sich abschneiden wollen. Im Vergleich zu Anbietern von Pauschalreisen, die Kunden mehr oder weniger lebenslang an sich binden können, haben die Jugendspezialisten maximal drei Jahre (die meisten reisen mit 14 bis 17 Jahren), bis ihnen ihre Zielgruppe über den Kopf wächst. Dabei ist es für Jugendlichen nach Angaben von Bente Zahl vom Institut für Tourismus und Bäderwirtschaft http://www.nit-kiel.de "überdurchschnittlich wichtig, im Urlaub viel zu erleben, neue Bekanntschaften zu knüpfen und sonnengebräunt nach Hause zu kommen."

Einen großen Vorteil bringen die jugendlichen Reisekunden allerdings mit sich, referierte Barbara Jaeschke von der länderübergreifenden Federation of International Youth Travel Organisations (FIYTO) http://www.fiyto.org während eines Fachgespräches auf der ITB: "Sie sind krisenfester und risikofreudiger und verfügen außerdem über mehr Zeit und auch über mehr eigenes Geld."

Das Geld kommt jedoch meistens von den Eltern, die nach Angaben von Bruno Nikles von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendschutz BAJ "das reine "sun and fun"-Reisen immer weniger akzeptieren. Vielmehr seien zunehmend Lerninhalte wie etwa Sprachkurse als Angebot gefragt.

Die Aussteller in Halle 1.1 scheinen das erkannt zu haben. Neben den großen Anbietern stellten sich hier im eigenen Sektor Youth Incoming Germany kleinere Anbieter von Jugend- und Klassenreisen aus den einzelnen Bundesländern vor. Ihr Angebot reicht von Edutainment (das Wort setzt sich zusammen aus Education und Entertainment und beschreibt die Verknüpfung von Lernen mit gleichzeitigem Amüsement) über Gesundheitstrainings bis hin zu Kreativworkshops und Sportangeboten in Deutschland. Sie hoffen auch auf Jugendliche aus dem Ausland.

Diese machen nach Untersuchungen von Barbara Jaeschke (FIYTO) bisher jedoch nur sehr vereinzelt in Deutschland Urlaub: "Deutsche Jugendliche bereisen im Gegensatz zu ausländischen Jugendlichen in relativ großer Zahl das Ausland: Junge Deutsche verfügen eben über deutlich mehr Selbstbestimmung, mehr Geld und mehr Freiheit. Und deshalb verreisen sie auch früher alleine. Dass Deutschland bei Ausländern nicht so beliebt ist wie es sein könnte, liegt aber auch am Image. Deutsche nörgeln eher, sind oft unzufrieden mit sich und ihrem Land und vermitteln diesen Eindruck weiter. So etwas schreckt viele ab." Imageverbesserungen würden dementsprechend ein großes Wachstumspotenzial nicht nur für die Jugend-Ferienregion Deutschland bedeuten.

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