pte20041204004 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

Anti-Syphilis-Kampagne nicht im US-TV

Für lokale Sender ist Aufklärungs-Spot ungeeignet


Los Angeles (pte004/04.12.2004/09:30) Ein TV-Spot von der Gesundheitsbehörde Los Angeles County ist von vielen Fernsehstationen abgelehnt worden. Der Spot, der auf die Gefahren von Syphilis aufmerksam machen soll, wurde von den lokalen TV-Stationen als unpassend eingestuft, so die Los Angeles Times http://www.latimes.com/ . Dies vor allem, weil sich der Spot an die Syphilis-Risikogruppe der homosexuellen Männer richtet.

Hauptfigur des 30-Sekunden-Spots ist "Phil the Sore" - eine rote Comicfigur. Phil folgt zwei Männern, die zusammen nach Hause gehen. Als der eine nach dem Sexualakt gehen will, sagt der andere: "Lass es uns irgendwann wieder tun." Phil ruft daraufhin seine Familie herbei, die beschriftete Kisten trägt: "Hirnschaden", "Hautausschlag" und "Blindheit" - die Folgeschäden von Syphilis.

Nach der Nipplegate-Affäre von Janet Jackson sind die TV-Stationen vorsichtig auch bei Werbeeinschaltungen. Der Sprecher von KCBS-TV Channel 2, Mike Nelson, findet, dass der Spot in einer zu unbeschwerten Weise mit dem ernsten Thema Geschlechtskrankheiten umgeht.

"Es ist erschreckend zu hören, dass wichtige Gesundheitsbotschaften nicht verbreitet werden", so Jonathan Fielding, Direktor der Gesundheitsbehörde. Er wirft die Frage auf, ob sich der Inhalt dieses Spots weniger für Erwachsene eigne als andere Sendungen des Nachtprogramms. Er finde ihn nicht anstößig, wobei er ihn einem 5-Jährigen nicht zeigen würde.

Offizielle des Gesundheitsamtes erklären, dass sie für diese Kampagne mit der AIDS-Healthcare-Foundation zusammen gearbeitet haben. Das Ziel der Initiative ist es, das vermehrte Aufkommen von Geschlechtskrankheiten zu bekämpfen. Diese hätten nach 2000 dramatisch zugenommen - vor allem bei homosexuellen Männern. Bei dieser Risikogruppe ist die Zahl der Syphilisfälle in der Zeit von 2000 bis 2003 von 93 auf 364 Erkrankungen angestiegen, so die Behörde. Dieses Jahr habe es schon 254 Fälle gegeben.

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