pte20040416020 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Molekular-Schalter für Arterienentstehung entdeckt

Elementare Erkenntnisse für Wundheilung und Krebsbekämpfung


Würzburg (pte020/16.04.2004/11:41) Wissenschaftler des Biozentrums an der Universität von Würzburg http://www.biozentrum.uni-wuerzburg.de haben den molekularen Schalter gefunden, der ein noch unreifes Blutgefäß zu einer Arterie werden lässt, berichten sie in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins "Genes & Development". Damit stehen insbesondere in der Wundbehandlung aber auch bei der Bekämpfung von Tumoren neue Möglichkeiten offen.

Die Forscher Andreas Fischer und Nina Schumacher aus der Arbeitsgruppe von Manfred Gessler haben bei der Embryonalentwicklung von Mäusen entdeckt, dass für die Entstehung der Arterien zwei Gene (Hey1 und Hey2) eine entscheidende Rolle spielen. Bei Embryonen, denen diese Gene fehlen, bricht das gesamte Blutgefäßsystem nach kurzer Zeit völlig zusammen. Schon bevor das passiert, fehlen auf neu gebildeten Gefäßen, die eigentlich zu Arterien werden sollen, charakteristische arterielle Oberflächenmoleküle. Die beiden Gene werden von dem Würzburger Wissenschaftsteam schon seit längerem untersucht. Nun konnten die Forscher aber feststellen, dass Hey1 und Hey2 wie molekulare Schalter funktionieren. Wenn sie angeknipst werden, dann aktivieren sie weitere Gene, die in weiterer Folge im Embryo unreife Blutgefäße zu Arterien entwickeln. Diese zweite Reihe von ausführenden Genen wollen die Wissenschaftler jetzt als nächstes identifizieren.

"Genauso interessant wird es sein, die Rolle zu studieren, die Hey1 und Hey2 im erwachsenen Organismus bei der Funktionserhaltung und beim Umbau der Arterien spielen", sagt Gessler. Der Forscher erwartet, dass die zwei Gene auch dabei sehr wichtig sind. Die Erkenntnisse werden für die medizinische Behandlung nachhaltige Wirkung entfalten, da auch ein Tumor nur wachsen kann, wenn sich neue Gefäße bilden und ihn mit Blut versorgen. Umgekehrt spielen Gefäße bei der Wundheilung eine wesentliche Rolle.

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