Moritz Hunzinger fristlos entlassen
Neuer Aufsichtsrat droht mit Klagen - Hunzinger wünscht "Glück und Segen"
Düsseldorf/Frankfurt (pte001/05.04.2004/06:05) Der neu konstituierte Aufsichtsrat der Hunzinger Information AG hat in seiner ersten Sitzung vergangenen Freitag den Vorstandsvorsitzenden Moritz Hunzinger fristlos entlassen. Laut Pressemitteilung hat der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Bolko Hoffmann einstimmig beschlossen, "die Vorstandsbestellung von Herrn Moritz Hunzinger gemäß § 84 Abs. 3 aus wichtigem Grund zu widerrufen und seinen Anstellungsvertrag fristlos zu kündigen." Außerdem soll die Gesellschaft einen neuen Namen erhalten. Hoffmanns Effecten-Spiegel AG hat im Vorjahr die Mehrheit an der Hunzinger AG übernommen.
Als Hauptgrund für die Entlassung wurde ein Statement Hunzingers zitiert, dass ihn Kredite einer Firma, an der er nicht mehr persönlich beteiligt sei, nicht interessieren würden. "Eine derartige Äußerung des Vorstandes über die von ihm zu führende Aktiengesellschaft ist so unverantwortlich, dass der Aufsichtsrat die Auffassung vertritt, dass Herr Moritz Hunzinger als Vorstand der Hunzinger Information AG untragbar ist", so die Aussendung des Effecten Spiegel http://www.effecten-spiegel.de/htm/frame_start.htm , in der dem bisherigen Vorstand und Aufsichtsrat auch Klagen auf Schadenersatz in Millionenhöhe angedroht werden.
Bodo Hoffmann plant, die Public Relations GmbH zu verkaufen, deren Umsätze von 5,099 Mio. Euro in 2000, auf 0,781 Mio. Euro im Vorjahr geschrumpft sind. "Der Jahresgesamtumsatz 2003 der PR entspricht damit nahezu dem Jahresgehalt von Herrn Hunzinger, das er sich mit Hilfe seines alten Aufsichtsrates derart absurd hat erhöhen lassen", erzürnt sich Bodo Hoffmann. Auf der website der Hunzinger AG findet sich dagegen die Version des geschassten Vorstandes: "Der Konzernumsatz der Hunzinger Information AG und der Tochterunternehmen für das Geschäftsjahr 2003 erhöhte sich um 17% auf 18,7 Mio. Euro. Hunzinger PR 2,9 Mio. Euro, infas 8,2 Mio. Euro und action press 7,6 Mio. Euro."
Laut Eigendarstellung ist Moritz Hunzinger mit Wirkung vom 2. April 2004 in seinem 25. Dienstjahr als Vorstandsvorsitzender der von ihm gegründeten Hunzinger Information AG "ausgeschieden". Offenbar in österlicher Friedensstimmung wünscht Hunzinger "der Gesellschaft, der Belegschaft, den Partnern und Freunden der Hunzinger Information AG Glück und Segen. Ich danke für die gute Zusammenarbeit." http://www.hunzinger.de/
Moritz Hunzinger, der durch seine Kleiderspenden an Ex-Verteidigungsminister Rudolf Scharping im Sommer 2002 über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt wurde, hat sich von dieser Affäre nicht mehr erholt. Zunächst hagelte es Rügen des deutschen PR-Rates, später folgten Auseinandersetzungen mit dem neuen Mehrheitseigentümer der Hunzinger AG, der Effecten-Spiegel AG, die nun mit der fristlosen Entlassung ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden hat.
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