pte20021113050 Medizin/Wellness

Motivationsprogramm nach Bypass-Operation

Patienten werden individuell zu vernünftigem Lebensstil geführt


Würzburg (pte050/13.11.2002/17:56) Patienten, dessen Herzkranzgefäß verkalkt ist, kann mit einer Bypass-Operation geholfen werden. Da die eigentliche Ursache der Erkrankung nach diesem Eingriff nicht beseitigt ist, wurde an der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie der Uni Würzburg http://www.uni-wuerzburg.de ein besonderes Projekt gestartet: Es soll die Patienten dabei unterstützen, nach der Operation die Risikofaktoren für die Gefäßverkalkung abzubauen.

Die landläufig als Verkalkung bezeichnete Verengung der Blutgefäße entsteht aus vielerlei Gründen: Bluthochdruck, zu viel Cholesterin und Fett im Blut, Diabetes, Übergewicht, Stress. Wenn diese Risikofaktoren nach einer Bypass-Operation bestehen bleiben, schreitet die Gefäßverkalkung natürlich weiter voran. Auch der Bypass kann dadurch wieder zerstört werden, und dann ist ein erneuter Eingriff nötig.

"Damit es gar nicht erst so weit kommt, müssen sich die Patienten einen vernünftigen Lebensstil aneignen", so Klinikdirektor Olaf Elert. Pauschale Ratschläge könne es dabei nicht geben, vielmehr brauche jeder Patient eine individuelle Betreuung. Zu diesem Zweck werden zunächst für jeden Patienten die individuellen Risikofaktoren bestimmt. Dabei helfen Laborwerte der Blutfett- und Blutzuckerkonzentration sowie ein eigens entwickelter Fragebogen. Mit diesem Fragebogen wird das Gesundheits- und Ernährungsverhalten ermittelt.

Dieses Motivationsprogramm läuft ab, so lange sich die Bypass-Patienten noch in der Klinik aufhalten. "Derart unmittelbar einsetzende Erstmaßnahmen zur Rehabilitation gibt es in Deutschland bislang an keiner anderen Klinik", erklärte der Diplom-Psychologe Jens-Holger Krannich. Vollendet ist das Motivationsprogramm allerdings noch nicht. Es soll durch Vorträge für die Patienten erweitert werden. Geplant ist zudem eine spezielle Vorbereitung auf die Reha-Maßnahmen, die sich in Deutschland für fast alle Bypass-Operierten an den Klinik-Aufenthalt anschließen.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die wissenschaftliche Auswertung des Projekts. Damit soll herausgefunden werden, was das Motivationsprogramm letzten Endes bringt, ob es bei den Patienten tatsächlich eine zufriedenstellende Verhaltensänderung bewirkt.

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