pte20001013024 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Buh-Rufe stoppen unbeliebtes Radioprogramm

Hörer können Sendungen interaktiv mitgestalten


Basel (pte024/13.10.2000/12:07) Benutzer wählen auf dem virtuellen Radio Radiomat http://www.radiomat.ch Inhalte durch Klicken aus. Gemeinsam mit anderen Benutzern kann live und realtime eine ausgewählte Radio-Sendung zusammengestellt werden. Gefiltert durch den Radiomoderator werden Kommentare wie Änderungen übertragen und livegeschaltet.

Am 1. November 2000 startet in Kooperation mit dem Basler Lokalsender Radio X ein Pilotprojekt zur virtuellen Radio-Programmgestaltung.

Die Kommunikationsplattform Radiomat bietet Usern die Möglichkeit, während der laufenden Radiosendung verschieden Arten von Geräuschen, Beiträgen und Musik zu aktivieren. Gehen bei der Redaktion zum Beispiel eine bestimmte Anzahl von "Buh"-Rufen gegen ein bestimmtes Musikstück ein, wird dies übertragen und das Musikstück abgesetzt. Verschiedene Effekte stehen den Benützer zur Verfügung. Von kurzen Sound-Fragmenten, Zitaten oder Sound-Ausschnitten von Filmen über verschiedene Arten von Musikstücke bis hin zu Interviews und Berichten. Durch einen persönlich zusammengestellten Ablauf sollen die Radiohörer die Möglichkeit haben, an der Gestaltung des Radiosenders teilzunehmen.

Im weiteren steht ein Chat zur Verfügung, um mit anderen Community-Membern in Kontakt zu treten. Die spannendsten und interessantesten Chats werden mit einem Stimmen-Synthesizer in das laufende Programm integriert.

Die von einer Projektgruppe des Hyperwerks der Fachhochschule Basel entwickelte Technologie, wurde kürzlich von den Multi Media Labs in London prämiert. Max Spielmann, Mitglied des Leitungsteams und Dozent, auf Frage von pressetext.schweiz: "Das Ziel ist es, irgendwann möglichst viele Radiostationen auf der Plattform zu verbinden und User den Sender individuell wählen können. Die Zielgruppe sind zwischen 15 und 35 Jahre alt und trendbewusst.

Dass Radiomat aus einem hauptsächlich kommerziellen Grund geschaffen wurde, um den betreffenden Radiosendern einen entsprechenden Vorsprung in Sachen Beliebtheit zu verschaffen, will Spielmann nicht bestätigen: "Das Portal soll den Hörern lediglich ermöglichen, das Programm nach eigenen Wünschen mitzugestalten und Effekte einzubringen."

Ob in den wenigen Momenten des Tages, wo ungestört Musik gehört werden kann, der jeweilige Aufwand nicht zu gross ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall muss das Radio mit dem jeweiligen Sender neben dem PC stehen, damit man auch erkennt, wogegen protestiert und wofür applaudiert wird. Es sei denn, Musikfans möchten in Zukunft vor dem PC und virtuell ihren Lieblingssender hören.

(Ende)
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