pts20000808045 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

Smell-Well reduziert Methan-Emission auf Mülldeponie

Österreicher bieten Sanierungskonzept für Mülldeponien


IUT
IUT

Seebenstein (pts045/08.08.2000/16:48) Das österreichische Unternehmen Innovative Umwelttechnik http://www.iut.at startet demnächst in Holland ein neues "Smell-Well Projekt", das sowohl die Methan- als auch die Geruchsbelastung von Mülldeponien verringern soll. Damit soll, so Geschäftsführer Reinhard Göschl, eine rasche Verringerung des Treibhauseffektes erreicht werden. Methan, das bei der Deponierung entsteht, ist bis zu 32 mal gefährlicher für den Treibhauseffekt als Kohlendioxid.

Seit 1993 wird das Smell-Well System zur Stabilisierung von alten Deponien, die ausgehoben und saniert werden müssen, angewandt. "Das ist ein heikles Unterfangen, da vier bis sechs Tage vor dem Abgraben die biologische Atmosphäre in der Deponie soweit geändert werden muss, dass es zu keiner Gefährdung und Belästigung der Anrainer kommt", so Göschl zu pressetext.austria. Mehr als zwei Millionen Kubikmeter Deponievolumen wurde in den vergangenen Jahren in Deutschland, Tschechien, Italien und Korea mit "Smell-Well" behandelt.

"Innovativ bedeutet für uns, Umweltprobleme bereits am Ort des Geschehens zu lösen und mit größtmöglicher Nachhaltigkeit zu behandeln. Dieses Ziel wird durch die Vermeidung von defensiven Maßnahmen, durch sorgfältige Problemanalyse sowie den Einsatz zielgerichteter Lösungen erreicht", sagt Göschl. So stellte die holländische Regierung in einer Studie fest, dass nahezu 60 Prozent der in Holland entstehenden Treibhausgase von der Oberfläche alter Mülldeponien emittiert werden. Ein landesweites Pilotprojekt zur raschen und effektiven Reduktion dieser Emissionen wurde mit dem "Smell-Well-System"gestartet.

Das System funktioniert nach folgendem Prinzip: mehrere 2,5 Meter lange Stahllanzen werden in die Deponieoberfläche mit einem Bagger eingepresst. Die Lanzen werden über ein Rohrleitungs- und Schlauchsystem mit einer Gebläse- und Luftregulierstation verbunden. Anschließend werden acht Biofilter installiert. Die zwei Luftsysteme arbeiten immer gegenseitig. Das eine System saugt Luft aus der Umgebung und presst diese durch die Lanzen in die Deponie. Das andere System saugt die Luft aus den Lanzen ab und presst sie durch den Biofilter. Dieser reinigt die Gase und baut das Methan in Kohlendioxid und Wasser ab. Nach einer Stunde wird das System umgedreht.

"Durch diese Betriebsweise wird sehr schnell die anaerobe Atmosphäre in der Deponie, die für die Gasbildung verantwortlich ist, durch eine aerobe Atmosphäre ersetzt, die einer Kompostierung gleicht", so Göschl. Nach einigen Wochen Betrieb entsteht an der Oberfläche der Deponie eine zweieinhalb Meter dicke Bio-Filterschicht, die das von unter nachdrückende Methan oxidiert und die Treibhausgase reduziert.

"Unser Projekt hat zukunftsweisenden Charakter. Das bestätigt auch das Interesse aus dem Ausland.", so Göschl, der das Unternehmen 1985 gegründet hat. Inzwischen sind bei der Innovativen Umwelttechnik Ges.m.b.H 47 Mitarbeiter, davon 35 im Ausland, beschäftigt. In Zukunft will Göschl auch eine Langzeit-Stabilisierung von Deponien mit dem Smell-Well-System erreichen.

Unternehmen:
Innovative Umwelttechnik Gesellschaft m.b.H. (IUT)
Schiltern 100
2824 Seebenstein
Ansprechperson: Geschäftsführer Ing. Reinhard Göschl
Telefon: 02627 824 820
Fax: 02627 824 824
E-mail: office@iut.at
Mitarbeiter: 22 (in Österreich); 35 (Ausland)

(Ende)
Aussender: ITTI: Informationstransfer für neue Technologien und Innovationen
Ansprechpartner: Wolfgang Weitlaner
Tel.: 01-811 40-0
E-Mail: weitlaner@pressetext.at
Website: www.fff.co.at/
|