pte19991008023 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Fernsehen weltweit meist verbreitetes Massenmedium

Verbreitungsgrad und Sehdauer nehmen weiterhin zu - Wenig Gemeinsamkeiten zwischen den nationalen Märkten in Europa


Kronberg/Deutschland (pte) (pte023/08.10.1999/13:35) Fernsehen ist an der Schwelle zum neuen Jahrtausend das einzige weitverbreitete Massenmedium: Fast jeder Haushalt in Westeuropa (97,4%), Japan (99,0%) und den USA (98,3%) verfügt über mindestens einen Fernseher. Osteuropa hat mittlerweile aufgeschlossen, inzwischen stehen dort in 95,5% aller Haushalte TV-Geräte. Unter den 36 untersuchten Ländern weisen lediglich Bulgarien und Rumänien einen Anteil von weniger als 90% auf. Dies hat die sechste Ausgabe des Kompendiums "Television - European Key Facts" festgestellt. Die 400 Seiten starke Informationsquelle zu vielen Aspekten der einzelnen TV-Märkte wie Marktanteile, Top-Sendungen und Werbedaten wird von der CLT-UFA und den IP-Vermarktungsgesellschaften in Europa herausgegeben. http://www.clt-ufa.com

Die Sehdauer nimmt durch wachsende Programmvielfalt und Sport-Events zu. Im Jahre 1998 betrug die durchschnittliche Sehdauer in Westeuropa 205 Minuten pro Tag und Zuschauer, dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 3% (199 Minuten). Spitzenreiter war im Jahr 1998 Mazedonien mit 262 Minuten pro Zuseher. Sport-Events wie die Fußball-WM und die Winterspiele in Nagano sind ein Grund für die deutliche Zunahme. Ein anderer wichtiger Faktor ist der Trend zur stärkeren Angebotsfragmentierung. Die Auswahl an TV-Programmen nimmt zu, gleichzeitig verbringen auch die Nutzer mehr Zeit vor dem Fernseher.

Das Kompendium stellt eine zunehmende Zersplitterung der TV-Märkte fest. Während im vergangenen Jahr 47 Programme oder digitale Pakete neu auf Sendung gingen, wurden lediglich drei Angebote eingestellt. Die öffentlich-rechtlichen bzw. staatlichen Sender haben ihre Position gehalten. In Westeuropa liegen sie mit 39,7% Marktanteil tendenziell auf dem Niveau von 1997, in Osteuropa haben sie mit einer Zunahme von 27,3% auf 34,3% Marktanteil nach Verlusten in der Vergangenheit wieder an Bedeutung gewonnen.

Der Marktanteil des führenden Anbieters auf einem Markt lässt Rückschlüsse auf die Fragmentierung der Zuschauerschaft zu. In Ländern mit geringer Programmvielfalt erreicht der Spitzenreiter durchaus Marktanteile von bis zu 50%, wie etwa in der Slowakei, Weißrußland, der Tschechischen Republik, Kroatien oder auch Bulgarien. Im Gegensatz hierzu erreichten die Marktführer in Deutschland oder Luxemburg im vergangenen Jahr gerade 16% der Zuschauerschaft. Exakte Nutzungsmessung gewinnt auch in Osteuropa an Bedeutung - so führten im vergangenen Jahr Rumänien, die Slowakei und die Ukraine elektronische Messsysteme ein.

Obwohl die Medienindustrie weltweit durch Beteiligungen und Übernahmen näher zusammenrückt, bleiben die TV-Märkte weiterhin national geprägt. Nur wenige der paneuropäischen Programme erzielen bedeutende Marktanteile, am besten schneiden die Angebote ab, die den Ton in der jeweiligen Landessprache ausstrahlen. So wird etwa das Programm von Eurosport in 16 Sprachen verbreitet. CNN sendet ein deutschsprachiges Programmfenster in deutschen Kabelnetzen, hat darüberhinaus ein spanisches Angebot für Europa gestartet und plant ein türkisches Programm.

Nur in drei Ländern Europas erreicht Pay-TV eine beeindruckende Haushaltsreichweite von annähernd 30%: in Großbritannien (29,4%), Frankreich (29,0%) und Ungarn (27,4%). Im Vergleich dazu liegt die durchschnittliche Haushaltsdurchdringung in allen anderen Ländern Europas mit Pay-TV-Angeboten bei lediglich 3,7%. Aus gesamt-europäischer Perspektive ist Pay-TV daher eher unbedeutend, insbesondere in Märkten mit einer großen Auswahl kostenloser Programme.

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