CNN lehnt Werbespots für Internetfirmen ab

"Engstirniges Konkurrenzdenken des TV-Giganten"

Atlanta/New York (pte) (pte021/07.10.1999/14:13) Der US-Nachrichtensender CNN http://www.cnn.com hat seine eigene Methode, drohender Konkurrenz durch Internet-Newsdienste entgegenzusteuern. Wie der "The Industry Standard" berichtet, hat CNN bereits bezahlte Werbeeinschaltungen von zwei Internetunternehmen einfach wieder aus dem Programm genommen. Begründung der Werbeabteilung: "Wir bringen keine Spots von Firmen, die wir für Konkurrenten halten."
http://www.thestandard.com/articles/display/0,1449,6814,00.html?home.bf

Bei den beiden Internetfirmen handelt es sich um Salon http://www.salon.com und Stockgroup. http://www.stockgroup.com Der Medienkonzern Salon ist Herausgeber eines Online-Magazines mit aktueller Newsline (Salon News). Die Internetfirma Stockgroup betreibt einen Infoservice für Finanzen und Börsenachrichten. http://www.smallcapcenter.com Ein Sprecher des Unternehmens teilte dem "Standard" mit, dass der Werbespot vier Tage vor dem ersten Ausstrahlungstermin abgesetzt worden sei. Ein Beispiel für mögliche Konkurrenz zu CNN hätte der Sender aber auf Anfrage nicht nennen können.

Beide Internetfirmen betonten, dass außer CNN kein einziger TV-Sender ihre Spots abgelehnt habe. Der Werbefilm von Salon (Budget: vier Mio. Dollar) läuft in den vier überregionalen Fernsehsendern der USA und in den Kabel-TV-Sendern CNBC, MSNBC und VHI.

Beobachter bewerten den Vorfall als engstirniges Konkurrenzdenken des zum Time Warner-Imperium zählenden Nachrichtensenders. Der über Kabel und Satelliten ausgestrahlte Newsdienst erreicht weltweit über 800 Millionen Menschen. CNN betreibt ferner neun Websites. "Konkurrent" salon.com ist ausschließlich im Internetgeschäft tätig und beliefert etwa zwei Millionen Internetkunden. Ironie der Geschichte: Salon.com beliefert auch CNN.com mit Inhalten. (thestandard)

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