pte19991007013 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

"MARS" befreit das Blut von Schadstoffen

Leberdialyseverfahren schiebt Transplantation hinaus


Hannover/Rostock (pte) (pte013/07.10.1999/11:00) Auf der Biotechnica 99 http://www.messe.de/bio99/ wurde ein neues Gerät zur Blutwäsche vorgestellt: Die Technik verspricht komplikationslosere Entgiftung und damit eine bessere Überlebenschance bis ein geeignetes Transplantationsorgan gefunden ist. Die sogenannte künstliche Leber ähnelt dem herkömmlichen Nierendialysesystem: Das Verfahren nutzt das körpereigene Eiweiß "Albumin", um Giftstoffe, die von einer schwer geschädigten Leber nicht mehr beseitigt werden können, geradezu aus dem Blut zu "saugen".

Dabei kommt die sogenannte "Waschlösung" aus Albumin nicht einmal direkt mit dem Blut des Patienten in Kontakt: Bei dem sogenannten "molekulare Absorbentien rezyklierenden System" - kurz MARS - verlassen die Giftstoffe über eine spezielle Membran den Blutkreislauf. "Anschließend entfernt das Gerät die toxischen Substanzen aus der Eiweißlösung und führt sie erneut in den Reinigungsprozess zurück", erklärt Jens Zimmermann von der Rostocker Herstellerfirma Teraklin AG.

Wenn die Leber als Entgiftungszentrale des Körpers versagt, kann dem Patienten nur noch mit einer Transplantation geholfen werden. Da jedoch weltweit zu wenige Spenderorgane zur Verfügung stehen, hält der Mediziner Jens Altrichter, der das System bereits aus der Praxis kennt, diese künstliche Leber für eine gute Alternative. In Deutschland wird das Verfahren außer in Rostock auch in Jena, Regensburg, Essen sowie einem Dutzend weiterer Städte eingesetzt. Auch in Israel, Italien, den Benelux-Staaten und Skandinavien erproben Mediziner die künstliche Leber. Etwa 100 Patienten mit akutem oder chronischem Leberversagen seien bislang behandelt worden. "Eine Studie zeigt, dass MARS die Sterblichkeit bei Multi-Organversagen von etwa 90 Prozent auf 50 Prozent senken kann", berichtet Zimmermann. Informationen: TERAKLIN AG , Email: teraklin@teraklin.com http://www.teraklin.com/ (dradio)

(Ende)
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