pte19990907009 Politik/Recht

Milliarden-Steuerloch durch E-Commerce

Großbritanniens Staatsfinanz im Dilemma - Hohe Steuerausfälle befürchtet


London (pte) (pte009/07.09.1999/09:31) Ein Steuer-Einnahmeloch von bis zu 10 Milliarden Pfund droht Großbritannien aufgrund des boomenden Internethandels. Wie der IDG News Service in London berichtet, hat das Institute of Directors (IOD) - ein Regierungsorgan, das sich mit Staatsfinanzen befasst - nun Alarm geschlagen: Das IOD befürchtet allein in diesem Jahr zwischen 5 und 10 Milliarden Pfund Steuerausfälle, das sind umgerechnet 100 bis 200 Mrd. Schilling. In den Kassen Großbritanniens würden dann etwa ein Fünftel der gesamten Verkaufssteuereinnahmen fehlen.

Der Handel via Internet nutzt eine britische Gesetzeslücke - Mehrwertsteuer- und Körperschaftssteuer können bei elektronischen Geschäften einfach umgangen werden. Als typisches Beispiel hierfür nennt der IOD etwa doe Internet-Verkaufspläne des Rocksängers David Bowie mit seinem neuen Album "Hours", das im Netz schon ab dem 21. September erhältlich ist - zwei Wochen früher als in den nicht-virtuellen Musikgeschäften.

Der IOD-Leiter Richard Baron warnt die Blair-Regierung jedoch davor, dem E-Commerce nun einfach Steuern aufzudrücken oder den nicht-elektronischen Handel höher zu besteuern, um die Mindereinnahmen des Staates auszugleichen. "Das hätte eine fatale, weitreichende Wirkung. Neue und effiziente Verkaufswege würden abgeschnitten - zum Schaden aller." (firstsurf) Siehe auch http://www.iod.co.uk und http://www.iod.co.uk/vat_e.html

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: ws
Tel.: 01/406 15 22-0
E-Mail: redaktion@pressetext.at
Website: pressetext.at
|