pte19990907002 Forschung/Entwicklung

Mini-Teleskop zeigt erstmals Beben auf fremden Gestirnen

Erstmals "Sternbeben" auf einem "normalen, kalten" Stern beobachtet


London (pte) (pte002/07.09.1999/07:46) Ein kleines Raumteleskop, ursprünglich nur für die Orientierung eines Satelliten vorgesehen, lieferte die ersten Bilder von "Sternbeben" auf einer Sonne außerhalb unseres Sonnensystems. Es verzeichnete Erschütterungen auf der Oberfläche des Alpha Ursae Majoris, einem hellgelb leuchtenden Stern im Bild des Großen Bären. Erstmals beobachtete man somit ein sogenanntes "Sternbeben" auf einem "normalen, kalten" Stern - der unserer Sonne entspricht, wo solche Beben häufig vorkommen. Sternbeben können Astronomen viel über die Masse, das Alter und die chemische Zusammensetzung eines Sterns verraten.

Das Teleskop von nur fünf Zentimetern Durchmesser, rund 200 mal kleiner als das größte Teleskop auf der Erde, ist ein Überbleibsel des Wide-Field Infrared Explorer http://sunland.gsfc.nasa.gov/smex/wire/ (WIRE)-Projektes der NASA. http://www.nasa.gov/ Der im März gestartete Satellit sollte den Weltraum eigentlich mit einem 30 Zentimeter großen, wasserstoffgekühlten Infrarot-Teleskop absuchen. Das Projekt wurde kurz nach dem Start zum Mißerfolg erklärt, weil man ein Leck im Kühlsystem feststellte. Die Kameras an Bord und das Mini-Teleskop zum Ausrichten des Satelliten am Sternenhimmel funktionierten allerdings weiter.

Derek Buzasi, einem Astronomen der University of California, ist es zu verdanken, dass die Geräte für Forschungszwecke eingesetzt wurden. Ohne die störende, verzerrende Erdatmosphäre kann auch das kleine Teleskop am Satelliten interessante Daten liefern. Buzasis Idee beschert ihm zudem wochenlange ungestörte Beobachtungszeiten im Weltall, während sich viele andere Astronomen die Nutzungsdauer der wenigen Erd-Teleskope teilen müssen. (wsa)

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