pte19990902012 Forschung/Entwicklung

Erstmals Schaltplan des Gehirns erstellt

Informationsfluss wird nachvollziehbar


St. Louis (pte) (pte012/02.09.1999/10:00) Wissenschaftler der Washington University School of Medicine haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie die Nervenfaserbündel sichtbar machen können, die Informationen zwischen den verschiedenen Hirnregionen transportieren. http://www.medicine.wustl.edu Ihre Studie liefert Informationen über die Anordnung dieser Faserverbindungen und soll neue Erkenntnisse in der Gehirnchirurgie, der Diagnose von Erkrankungen des Gehirns und im Bereich der neurologischen Erkrankungen ermöglichen. Erstmals wurden derartige Untersuchungen jetzt an lebenden Menschen vorgenommen.

Bei dem Magnet Resonanz Verfahren (MRI) werden die Wasserbewegungen in und um Nervenzellen beobachtet. Die Zellen verfügen über lange Faserverästelungen, die elektrische Impulse übertragen um mit anderen Nervenzellen zu kommunizieren. Diese Fasern sind in parallelen Strängen angeordnet, ähnlich Telefonkabeln. Wasser tendiert dazu leichter entlang dieser Stränge zu fließen. Mit dem MRI-Verfahren, das höchst sensibel auf Wasserbewegungen reagiert, zeichneten die Wissenschaftler den Verlauf der Nervenstränge aufgrund der Fließrichtung des Wassers nach.

Der Leiter der Forschungen Thomas E. Conturo erklärt: "Dieses Verfahren wird es Wissenschaftlern ermöglichen, genauere Pläne über die Verbindungen zwischen den verschiedenen Gehirnregionen zu erstellen. Diese Technik ermöglicht Diagramme, die zeigen wie die Verbindungen im Gehirn aussehen und welche Gehirnregionen miteinander kommunizieren." Durch dieses Wissen soll es in der Folge möglich werden, abnormale Verbindungen zwischen Gehirnarealen zu erkennen. Conturo erhofft sich in diesem Bereich Erkenntnisse für die Behandlungen von Erkrankungen wie Schizophrenie.

Conturo will durch sein Verfahren ebenfalls nachvollziehbar machen, ob Verhaltensunterschiede von Menschen auf die Verschiedenartigkeit der Anordnung ihrer Hirnschaltungen zurückgeführt werden kann. Diese Schaltpläne sollen auch Aufschluß darüber geben können, wie beispielsweise die Wiederherstellung von Verbindungen nach einem Schlaganfall zustande kommt. http://www.sciencedaily.com/releases/1999/09/990901080658.htm (sciencedaily)

(Ende)
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