pts19990806021 Forschung/Entwicklung, Unternehmen/Wirtschaft

Turboschub für Biotechnologie

Impulsprogramm Biotechnologie will 2,5 Mrd. Schilling in vier Jahren bereitstellen


Wien (pte) (pts021/06.08.1999/14:00) Forschung und Unternehmensgründungen im Bereich Biotechnologie sollen künftig verstärkt gefördert werden. Als zentrale Anlaufstelle haben Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium das Impulsprogramm Biotechnologie ins Leben gerufen. Dieses will, so Sonja Hammerschmid, Projektleiterin des Programmes, ein zentrales Finanzierungs- und Förderungsnetzwerk etablieren. Auf diesem Wege sollen in den nächsten vier Jahren 2,5 Mrd. Schilling in die Biotechnologie fließen. Mit der Abwicklung des Programmes wurde die Innovationsagentur betreut. http://www.innovation.co.at

Die Biotechnologie sei, erklärte Sektionschef Reinhart Kögerler vom Wirtschaftsministerium heute, Freitag, vor Journalisten, http://www.bmwa.gv.at/ einer der dynamischsten Wirtschaftszweige. In Österreich sei dieser aber von einem seltsamen Widerspruch gezeichnet. Denn einerseits verfüge die Alpenrepublik über eine hochausgewiesene Szene und hochqualifizierte Forscher, andererseits finde diese Tatsache kein entsprechendes Äquivalent im unternehmerischen Bereich. Vor allem der Unterbau an aktiven kleineren und mittleren Unternehmen, sogenannten Genboutiquen, fehle nahezu völlig. Derzeit sind in Österreich rund 30 Unternehmen auf dem Gebiet der Biotechnologie tätig, europaweit sind es ca. 1.500, in den USA drei Mal so viel.

Hinzu komme, dass Österreich laut einer EU-Studie zwar über durchaus vernünftige Förderungsinstrumentarien verfüge, diese aber teilweise sehr zersplittert seien. "Dieses Defizit versuchen wir zu beseitigen", so Kögerler. Das Impulsprogramm Biotechnologie möchte künftig in allen Fragen der Unternehmensgründung und der Patentverwertung als zentrale Anlaufstelle dienen, hier sollen alle einschlägigen Förderungsinstrumentarien von Bund, Ländern und Privaten gebündelt werden. Förderungs- und Finanzierungsinstitute wie der Forschungsförderungsfonds, die Innovationsagentur, Bürges, ERP, private Finanzierungsinstitutionen und vergleichbare Institutionen auf Landesebenein sollen künftig in einem Finanzierungs- und Förderungsnetzwerk mitarbeiten.

Das Impulsprogramm selbst wird nach seinem Start im ersten Halbjahr dieses Jahres bis Ende 2003 laufen. Im Rahmen einer sogenannten seed-Finanzierung, das sind beteiligungsartige Zuschüsse im High-Tech-Bereich, ist zur Realisierung des Programmes ein Betrag von vorerst 50 Millionen Schilling vorgesehen. Weitere Gelder kommen von den im Finanzierungsnetzwerk eingebundenen Institutionen.

"Die Förderung richtet sich vor allem nach der tollen Idee", betonte Helmut Dorn, Geschäftsführer der Innovationsagentur. Da kaum zu erwarten sei, dass ein Universitätsassistent, der eine gute Idee habe, gleich Millionenbeträge für die Unternehmensgründung aufbringen könne, könnten die Förderbeträge auch durchaus bis zu 100 Prozent der Investitionskosten betragen. Dafür erhalte man im Gegenzug eine Erfolgsbeteiligung in der Höhe von einem Drittel der zukünftigen Gewinne.

Neben dem finanziellen Aspekt will sich das Impulsprogramm Biotechnologie vor allem um die Bereitstellung von Räumlichkeiten und von Infrastruktur als Starthilfe für junge Biotechnologieunternehmen kümmern. Weiters soll die unternehmerische Bewusstseinsbildung an den Universitäten durch Informationsveranstaltungen und Workshops gefördert werden. Um Studenten in naturwissenschaftlichen Fächern noch in ihrer Ausbildungsphase betriebswirtschaftliches Basiswissen zu vermitteln, werden an Hand konkreter Fallbeispiele und mit Hilfe eines speziellen Planrechnungstools der Innovationsagentur Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnungen erarbeitet.

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Aussender: InnoTech: Ein pte-Projekt in Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium
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