pte19990729002 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Tattoos und Piercing - Stich für Stich ein Risiko

Beim Piercen können Krankheiten übertragen werden


Berlin (pte) (pte002/29.07.1999/07:44) Das Ohr ist out - Zunge und Nabel dagegen in. Dazu ein buntes Tattoo auf Schulter oder Brust. Rund zwei Millionen Menschen - vornehmlich Jugendliche der Technogeneration - tragen inzwischen solch modische Trophäen. Doch der Schmuck, der unter die Haut geht, birgt auch Risiken. Beim Piercen und Tätowieren können Krankheiten übertragen oder Allergien und Infektionen ausgelöst werden.

Die deutsche Stiftung Warentest wollte es genauer wissen. Sie checkte in einer Stichprobe Berliner Tattoo- und Piercing-Studios. Die Ergebnisse sind bedenklich. Die Branche läßt beim Piercen und Tätowieren meist Angelernte an offenen Wunden hantieren. Durch den wiederholten Gebrauch nicht steriler Nadeln und Instrumente können insbesondere Viruserkrankungen wie Aids oder Gelbsucht übertragen werden. Schmutzige Arbeitsräume erhöhen die Gefahr von Infektionen. http://www.warentest.de:7321/wtest/plsql/sw_blick.blick_meldung?kontaktnr=0&blick_id=651&in_archiv=N

Bei der Stichprobe in den Studios sehr unterschiedlich: Die Kenntnis der Risiken, die dadurch entstehen können, das Schmuckstücke aus minderwertigem Material bestehen, ließ zu wünschen übrig. Gerade ein hoher Nickelanteil in den Schmuckstücken kann beim Einführen in den frischen Stichkanal eine Kontaktallergie auslösen - und die bleibt meist lebenslänglich. Infolgedessen reagiert die Haut regelmäßig auf jede Berührung mit nickelhaltigen Materialien - etwa dem Haltegriff in der U-Bahn oder dem Hosenknopf. Juckende Ekzeme und Schwellungen sind die Folgen.

Schmuck in der Zunge kann zu Sprechproblemen oder zu erhöhtem Speichelfluß führen. Piercing im Mund kann durch mechanische Belastung Risse im Zahnschmelz verursachen. Der Stich durch die weibliche Brustwarze kann Milchgänge zerstören. Für Diabetiker sind Tattoos und Piercings besonders riskant. Auch regelmäßige Aktivitäten in Beruf oder Freizeit können Piercings ausschließen. Es gibt handwerkliche Fehler: Ist etwa der Bauchnabel zu flach und das Gewebe zu dünn, wird der Schmuck wieder herauswachsen. (Stiftung Warentest)

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