pte19990716007 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Ferngesteuertes Mini-U-Boot für Unterwasserforschung

Energiesparende Unterwassersonde speichert Daten mehrerer Wochen


New Brunswick/Kanada (pte) (pte007/16.07.1999/07:25) Über einen Monat ohne frische Batterien kann eine neue Unterwassersonde durch die Tiefen der Ozeane gleiten. Meeresströmungen und deren Einfluß auf das Klima wollen die Wissenschaftler von der Rutgers University http://www.unb.ca/ in New Brunswick am liebsten ohne Unterbrechung untersuchen, um einen lückenlosen Datensatz zu erhalten. http://www.newscientist.com/cgi-bin/pageserver.cgi?/ns/19990717/newsstory7.html

Ferngesteuerte Mini-U-Boote waren bisher in ihrem Aktionsradius stark beschränkt, da die Batterien nur wenige Tage hielten. Besonders der Propellerantrieb hat sich als Stromfresser hervorgetan, so daß die Entwickler der neuen Sonde von der Firma Webb Research Corp http://www.webbresearch.com/ in East Falmoutzh, Massachusetts, auf diese Antriebsart verzichten. Das Tauchboot nutzt seine Auf- und Abwärtsbewegungen zur Fortbewegung. Ähnlich wie Fische mit einer Schwimmblase ist die Sonde mit einem Hohlraum ausgestattet, der gefüllt oder geleert werden kann, um sich im Wasser abwärts und aufwärts zu bewegen.

Um das torpedo-förmige Boot befindet sich ein batteriegefüllter Ring, in dem die Gewichte ungleich verteilt sind. Mit wenig Energie läßt sich der Ring um das Boot drehen, so daß es zu der gewünschten Seite ausgelenkt wird. Es erreicht dabei zwar nur eine Geschwindigkeit von etwa 40 Zentimeter pro Sekunde, aber dafür kann es über Wochen ohne Zwischenstop gesteuert werden. Der Batteriering läßt sich zusätzlich nach vorne und hinten bewegen, um das Boot auch bei Tiefenänderungen exakt lenken zu können.

Nur alle zehn Tage taucht es auf der Meeresoberfläche auf, um seine gesammelten Daten über einen Satelliten an die Wissenschaftler zu schicken. Die Position des Bootes kann permanent über das Global Positioning Systme (GPS) kontrolliert werden. Kurskorrekturen vermag die Sonde anhand der GPS-Signale automatisch zu vollziehen.

Steht dieses System gerade vor den ersten Einsätzen, arbeiten die Forscher schon ein einem weiteren Tauch- und Fortbewegungssystem, bei dem sich je nach Tiefenlage und Temperatur ein Spezialwachs verflüssigt oder wieder erstarrt. Über die unterschiedliche Ausdehnung des Wachses soll sich die Füllung der Schwimmblase mit Glycol wie von selbst steuern. Fahrtzeiten bis zu fünf Jahren ohne Unterbrechung erhoffen sich die Forscher von diesem System, das im Herbst bei den Bahamas getestet werden soll.(wsa)

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