pte19990716006 Forschung/Entwicklung

Feuerlösch-Schäume verunreinigen Grundwasser

Chemische Substanzen zersetzten sich nicht


Washington (pte) (pte006/16.07.1999/07:22) In den USA sind im Grundwasser erstmals Rückstände einer chemischen Verbindung gefunden worden, die zum effektiven Feuerlöschen bei Flugzeugabstürzen eingesetzt werden. Die Schäume namens "aqueous film-forming foams" (AFFF) verteilen sehr schnell einen dünnen Wasserfilm über brennenden Treibstoff, der das Feuer löscht. Bisher war unklar gewesen, wo die AFFF-Rückstände in der Umwelt verbleiben - erst eine neue Meßmethode spürte sie im Grundwasser auf, berichtet die Fachzeitschrift Environmental Science & Technology http://pubs.acs.org/journals/esthag/ der American Chemical Society. http://www.acs.org/

Jennifer A. Field von der Oregon State University http://www.orst.edu/ entwickelte eine Analysemethode, um die Menge von oberflächenaktiven Entspannungsmitteln aus perfluorierten Kohlenstoffverbindungen in Wasser aufzuspüren; daraufhin untersuchte sie das Grundwasser in der Nähe von Militärbasen in Florida und Nevada, auf welchen früher Einrichtungen zum Feuerlöschtraining bestanden hatten. Die gemessenen Konzentrationen im Wasser reichten von 0,1 bis 7,1 ppm (parts per million) - wobei einige der höher konzentrierten Proben sogar schäumten. http://www.sciencedaily.com/releases/1999/07/990715062841.htm

Leider hat gerade die hohe Stabilität, die die fluorocarbon surfactants für "heiße" Einsätze wie Feuerlöschen prädestiniert, ihre Schattenseite, berichtet Field: die chemischen Verbindungen widerstehen der Zersetzung in der Umwelt. Die von Field gemessenen Substanzen finden sich zudem nur in geringerem Maße in den Feuerlöschschäumen - der tatsächliche Gehalt aller fluorierten AFFF-Komponenten im Grundwasser könnte noch wesentlich höher liegen, so die Wissenschaftlerin.

Auch müsse noch geklärt werden, ob die AFFF-Bestandteile den Transport und Zerfall anderer umweltschädlichen Substanzen beeinflußt, wie etwa von Treibstoff- und Lösungsmittel-Komponenten. Das Risiko dieser Verbindungen für Umwelt und Gesundheit könne erst geklärt werden, wenn mehr Messungen über ihr Vorkommen und ihre Verteilung erfolgen. Die USA bezieht laut Environmental Protection Agency rund 53 Prozent ihres Trinkwassers aus dem Grundwasser. (wsa, Science daily)

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