pte19990613009 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Leberkrebs durch Schimmelpilze

Hepatitis-B und Armut sind die eigentlichen Risikofaktoren


Bergholz-Rehbrücke (pte) (pte009/13.06.1999/11:15) Der Genuß von verschimmelten Nahrungsmitteln erhöht das Risiko einer Leberkrebserkrankung. Zu diesem Schluß kam Dr. Pablo Steinberg vom Deutsches Institut für Ernährungsforschung. http://www.dife.de/ Schimmliges Brot, Reis, Nüsse, Marmelade und Margarine müssen komplett weggeschmissen werden, denn das Pilzgeflecht ist meist schon überall, auch wenn es nicht zu sehen ist.

Doch was heute in der Wohlstandsgesellschaft selbstverständlich ist, können sich viele Familien in den ärmeren Regionen nicht leisten. In armen und feuchtwarmen Gebieten lebende Menschen konsumieren bis zu hundertmal mehr des giftigen Aflatoxins als Menschen in den wohlhabenden Industriestaaten - und verdoppeln ihr Risiko für Leberkrebs.

Dr. Steinberg untersucht, wie aus einer gesunden Leberzelle eine Krebszelle werden kann. "Die Leber versucht, aus dem Aflatoxin B1 eine wasserlösliche Substanz herzustellen, die mit dem Urin ausgeschieden werden kann", erklärt Steinberg. Erst dadurch entstünde ein hochreaktives Molekül, welches das Erbgut im Zellkern verändern könne. Ist die Leber durch eine Hepatitis-B-Erkrankung vorgeschädigt und werden außerdem regelmäßig verschimmelte Nahrungsmittel gegessen, dann ist das Risiko an Leberkrebs zu erkranken, sechzigmal höher als für einen gesunden Menschen, der wenig Schimmelpilze zu sich nimmt.

In manchen Regionen Chinas und in vielen Ländern Zentralafrikas ist Hepatitis-B sehr weit verbreitet. Von den Impfkampagnen, die jetzt in China und Gambia an Säuglingen durchgeführt werden, verspricht sich Steinberg eine deutliche Senkung der Leberkrebsrate. Informationen: Prof. Dr. Pablo Steinberg, Tel.: 0049/33200/88-301, Email: stein@www.dife.de (G.O.Wissen, idw)

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