pte19990601014 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Computersystem könnte Fluglotsen ersetzen

Direktere Flugrouten und Verkürzung der Reisezeit möglich


Farnborough Hampshire (pte) (pte014/01.06.1999/09:17) Ein komplett automatisiertes Luftverkehrskontrollsystem wird derzeit in Großbritannien getestet. Es soll die Zusammenstöße von Flugzeugen in der Luft und am Boden erfolgreich verhindern können, da die Computer der einzelnen Maschinen miteinander kommunizieren. Der Beruf des Fluglotsen könnte trotz ständig steigendem Verkehrsaufkommen in der Luft zukünftig überflüssig werden.

Die Wissenschafler der staatlichen britischen Defence Research Evaluation Agency (DERA) http://www.dera.gov.uk/dera.htm konnten bereits eine zwei Monate dauernde Simulation des Systems erfolgreich durchführen, auch ein entsprechend ausgerüstetes Flugzeug ließ sich in der Luft wie gewünscht kontrollieren.

Engpaß der heutigen Flugsicherheit ist laut DERA der Fluglotse, weil er stets nur eine begrenzte Informationsmenge gleichzeitig aufnehmen und verarbeiten kann. Das neue System, so eine Sprecherin, soll dem Lotsen in Zeiten wachsenden Luftverkehrs helfen, mehr Maschinen gleichzeitig dirigieren zu können.

Allerdings können die Flugzeuge, mit dem DERA-System ausgerüstet, theoretische auch ohne das Eingreifen des Fluglotsen oder Piloten aufeinander reagieren und ihren Kurs ändern, um Kollisionen zu vermeiden.

Sollte sich ein solches System in 15 bis 20 Jahren durchgesetzt haben, könnte es das Konzept der Luftkorridore überflüssig machen. Ohne dieses weltumspannende Korridor-Netz könnten Flugzeuge oft deutlich direktere Flugrouten wählen und die Reisezeit verkürzen.(wsa)

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