pts19990420012 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Datakom führt Gespräche mit OeNB über gemeinsames Trust Center (Videofile)

EU-Richtlinie zum E-Commerce frühestens im Jahr 2000 zu erwarten


Wien (pte) (pts012/20.04.1999/12:38) Die Datakom Austria, Österreichs Pionier auf dem Gebiet der Digitalen Signatur, rechnet frühestens für das erste Halbjahr 2000 mit einer EU-Richtlinie zum elektronischen Handel. Die EU sei derzeit mit anderen Problemen beschäftigt, sagte Datakom-Vorstandsdirektor Dkfm. Franz Schuller am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Wien. Er gehe davon aus, daß die österreichische Bundesregierung in dieser Frage schon früher mit einem Gesetzesentwurf aktiv wird.

Schuller erklärte, grundsätzlich sei es ein Dilemma, daß die Wirtschaft in der Frage des elektronischen Handels derzeit auf sich allein gestellt sei. Da es keine gesetzlichen Grundlagen gebe - insbesondere auch in Sicherheitsfragen, müsse die Wirtschaft selbst etwas unternehmen. Man könne nicht darauf warten, bis der Gesetzgeber nachkommt, erklärte Schuller. "Das ist unser unternehmerisches Risiko. Wir hoffen aber, daß wir in dieser Frage richtig liegen."

Schuller erklärte in dem gemeinsam mit IBM veranstalteten Pressegespräch, daß die Datakom Austria als führende und größte Zertifizierungsstelle für digitale Signaturen auch mit der Kreditwirtschaft Synergien suche. Auf entsprechende Journalistenfragen bestätigte Schuller Gespräche mit einem Bankenkonsortium unter der Führung der Oesterreichischen Nationalbank, die ein eigenes Trust Center gründen will. "Wir sind nicht die einzigen, die sich mit der digitalen Signatur beschäftigen, aber die einzigen mit einem größeren Marktauftritt", erklärte Schuller.

Digitales Siegel

Zur Sinnhaftigkeit der Digitalen Signatur sagte der Datakom-Vorstand, sie sei mit dem Wachssiegel im Mittelalter zu vergleichen. Die elektronische Signatur schaffe Vertrauen und hohe Garantien, daß Transaktionen im Internet oder über andere Datennetze nicht nur sicher vor fremden Zugriff sind, sondern eine rechtsverbindliche Basis haben. Im Datakom Trust Center würden hierzu eine Fülle von Dienstleistungen zusammengefaßt. Schuller: "Die Digitale Signatur ist eine Notwendigkeit für die Zukunft. Wir haben damit die Vorkehrungen für den elektronischen Markt rechtzeitig getroffen."

Datakom-Produktmanager Herbert Tischler ergänzte, daß man die Einführung eigener Chipkarten für den E-Commerce - ähnlich den Bankomat- oder Kreditkarten - in Erwägung ziehe. Man werde jedenfalls die bestmögliche Technologie einsetzen, damit der elektronische Handel im Netz sicher wird. Auf die Frage, warum man anstatt einer eigenen Signaturkarte nicht gleich Kreditkarten verwenden könne, sagte Tischler, es sei selbstverständlich und sinnvoll, die bestehenden Ressourcen (mit den Banken) zusammenzuschließen und einen gemeinsamen Weg zu finden. "Ich bin überzuegt, daß es dazu kommt", sagte Tischler.

ACHTUNG: pressetext.austria hat das Pressegespräch für Interessenten aufgezeichnet. Das rund 45-minütige Videofile ist unter http://www.ptv.at/pte2rpm.pl.cgi?ptanr=990409013 abrufbar. Die hier getroffenen Aussagen wurden in der Fragerunde gegen Ende gemacht. (3. Drittel der Aufzeichnung.)

(Ende)
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