pte19990203018 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Hohe Erwartungen für Infomatec-Aktie

Set-Top-Box soll Umsatz ankurbeln


Augsburg (pte018/03.02.1999/12:28) Noch bis zum Donnerstag können Anleger junge Aktien der Augsburger Infomatec AG zeichnen. Neben 260.000 Aktien aus genehmigtem Kapital stehen 40.000 Aktien aus einer weiteren, eventuell nötigen, Kapitalerhöhung zur Verfügung. Konsortialführerin ist die WestLB Panmure, die Erstnotiz der neuen Aktien erfolgt am kommenden Montag. Infomatec will die neuen Mittel für Akquisitionen sowie den Ausbau der Vertriebsaktivitäten des Geschäftsbereiches Internet verwenden. http://www.infomatec.de/

Börseanlysten loben das am Frankfurter Neuen Markt notierte Unternehmen höchst euphorisch: Nach Einschätzung Ingolf Böhles, Analyst beim Bankhaus Delbrück, dürfte ein großer Teil der neuen Mittel in den Vertrieb fließen. Von dem neuen Produkt JNT ist Böhle hellauf begeistert - jetzt komme es darauf an, den Vertrieb auf das erwartete rasante Wachstum vorzubereiten. JNT ist eine auf Java-Technologie basierende, herstellerunabhängige Plattform für den Zugang zum Internet. Wichtigste Anwendung dürfte aus Sicht des Analysten eine mit den Schneider Rundfunkwerken entwickelte Set-Top-Box sein, mit der auch Computerlaien am heimischen Fernseher im Internet surfen können. "Das Gerät ist so leicht zu bedienen wie ein Videorekorder", meint Böhle und räumt dem Produkt daher "sehr gute Marktchancen" ein, zumal es zu einem "Weihnachtsgeschenkpreis" an den Markt kommen werde.

Das von Infomatec selbst anvisierte Umsatzwachstum von etwa 22 Millionen DM 1998 auf 87,7 Millionen DM in diesem Jahr sei erreichbar, bis 2001 rechnet Tenhagen sogar mit Erlösen von 375 Millionen DM. Noch rosiger malen die Analysten die Gewinnentwicklung für die kommenden Jahre: "Wir erwarten, daß sich der Gewinn je Aktie im laufenden Jahr mehr als verachtfachen und im Jahr 2000 dann nochmals verdreifachen wird", meint Tenhagen. Böhle schätzt den Gewinn für 2000 auf 5,52 Euro pro Aktie, was dem 17fachen des erwarteten Gewinnes von 1998 (0,31 Euro) entspräche.

Allerdings sehen die Experten auch Unsicherheiten: Der schnelle technologische Wandel könne dazu führen, daß sich die an JNT geknüpften Erwartungen nicht erfüllen, meint Tenhagen. Auch könnte bei einem derart hohen Kursniveau "der Trend gespielt werden" - das heißt, die Aktie wird trotz hoher Bewertung gekauft, solange der Aufwärtstrend intakt ist. Werde dieser Trend jedoch einmal nachhaltig nach unten durchbrochen, ergebe sich hieraus ein Verkaufssignal. Tenhagen zählt Infomatec jedoch auch in diesem Jahr zu den voraussichtlichen Gewinnern am Neuen Markt. Böhle nennt ein Kursziel von 270 Euro auf Sicht von sechs Monaten. (szonline)

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