pts19990201013 Umwelt/Energie, Produkte/Innovationen

"Anti-Warte-Programm" der Urologie Innsbruck zeigt Wirkung

96 Prozent der befragten 553 Patienten äußern sich zufrieden über zugemutete Wartezeiten


Innsbruck (pts013/01.02.1999/12:58) In Bezug auf die Qualität der medizinischen Leistungen zählt die Urologische Universitätsklinik Innsbruck inzwischen weltweit zu den besten ihres Faches. Jetzt will Vorstand Univ.-Prof. Dr. Georg Bartsch die Klinik auch hinsichtlich des Patienten-Services an die internationale Spitze heranführen. Als erste Klinik Österreichs hat die Urologie kürzlich ein Anti-Warte-Programm ins Leben gerufen.

Längere Wartezeiten sind an österreichischen Krankenhäusern durchaus üblich. Daß dieses stundenlange Herumsitzen aber nicht generell sein muß, zeigt nun die Urologische Universitätsklinik Innsbruck vor. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Alfred Hobisch hat ein Team von Ärzten, Schwestern und einer Sekretärin sämtliche vermeidbaren und unvermeidbaren artezeiten lokalisiert und in der Folge ein Programm erarbeitet, das Wartezeiten in Zukunft so weit wie möglich vermeidet. Das neue "Anti-Warte-Programm" wird auf der Urologie bereits in der Ambulanz, der Tagesklinik und auf der Urologischen Station umgesetzt.

24.000 Patienten werden jährlich in der Ambulanz der Urologie Innsbruck betreut. Naturgemäß traten hier in der Vergangenheit auch die meisten Wartezeiten auf. Das wird in Zukunft anders sein. "Durch eine Verbesserung der Organisation und ein verstärktes Bewußtsein aller Mitarbeiter, daß bei uns der Patient überall im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht, werden angemeldete Patienten in der Regel kaum mehr warten müssen", sagt Projekt-Leiter Univ.-Prof. Dr. Hobisch. Wer unangemeldet kommt und nicht zu den absoluten Notfällen zählt, wird allerdings auch in Zukunft unter Umständen mit Wartezeiten rechnen müssen. Tee, Obst, Mineralwasser, aber auch aktuelle Zeitungen für Patienten sollen diese Wartezeiten entsprechend verkürzen helfen.

Verbesserte Anmelde-Organisation und eine Straffung der einzelnen Maßnahmen werden in Zukunft auch Wartezeiten auf den Stationen und in der Tagesklinik vermeiden helfen. (5.700 Patienten werden an der Innsbrucker Urologie jährlich stationär aufgenommen.) Ausführliche Informationen machen Patienten außerdem bereits im Vorfeld auf notwendige organisatorische Rahmenbedingungen aufmerksam, sodaß sie keine unliebsamen Überraschungen erleben.

"Wir sind es den Menschen, die teilweise mit lebensbedrohenden Erkrankungen, großen Schmerzen und verständlicher Angst zu uns kommen, schuldig, daß wir sie nicht stundenlang unbetreut sitzen lassen. Das ist einfach unmenschlich," sagt Klinikvorstand Univ.-Prof.
Dr. Georg Bartsch. "Trotzdem wird es in jeder Klinik, in der Patienten menschlich behandelt werden, immer wieder gewisse Wartezeiten geben müssen. Alles läßt sich einfach nicht in einen vorher festgelegten Zeitraster fügen," zeigt Prof. Bartsch auch die Grenzen für jedes noch so perfekte "Anti-Warte-Programm" auf.

Trotz aller "Wenns und Abers" ist das "Anti-Warte-Programm" an der Urologie Innsbruck im Herbst 1998 bereits erfolgreich angelaufen. Eine erste Umfrage unter Patienten der Ambulanz ergab ein außerordentlich ermutigendes Ergebnis: 96 Prozent (!) von insgesamt 553 schriftlich befragten Patienten zeigten sich mit den ihnen zugemuteten Wartezeiten zufrieden! "Das ist ein Ergebnis, auf das wir außerordentlich stolz ein können," freut sich Krankenhaus-Direktor DVw. Max Laimböck über den Pilotversuch an der Urologie. "Wir werden nun die Ergebnisse auswerten und auch anderen Kliniken zugänglich machen," sagt Laimböck.

Nähere Informationen: Urologische Universitätsklinik Innsbruck, Univ. Prof. Dr. Alfred Hobisch, Telefon 0512/5044810, E-Mail: georg.bartsch@uibk.ac.at - http://www.uibk.ac.at/c/c5/c527/

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Aussender: pts - Presseinformation (A)
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