Aldi listet Marken aus
Kellogg und Nestlé besonders betroffen
Essen (pte013/29.01.1999/15:04) Die Discountkette Aldi (in Österreich: Hofer) http://www.aldi.de/ will nach Informationen der "Lebensmittel Zeitung" alle Markenartikel aus ihrem Sortiment ausschließen. Dies sei definitiv für ganz Deutschland beschlossen worden und werde teilweise schon im zweiten Halbjahr umgesetzt, berichtete die Fachzeitschrift in ihrer Freitagausgabe.
Bei Aldi sei die Auslistung von Kellogg bereits beschlossene Sache, hieß es in dem Bericht weiter. Aldi Nord testet zur Zeit Cerealien, die von dem Lüneburger Reformhaus-Spezialisten De-Vau-Ge geliefert werden, und bietet sie zumindest in einigen Filialen für weniger als den halben Kellogg-Preis an. Momentan baut die De-Vau-Ge in Ostdeutschland ein Cerealienwerk mit einer Ausstoßkapazität von etwa 10.000 t pro Jahr. Dies würde etwa der von Aldi Nord benötigten Menge entsprechen.
Weiters werden die Firmen Nestlé, Haribo, Storck, Ritter und Stollwerck Aldi als Kunden für ihre Marken verlieren, und Umsatzausfälle von mindestens 100 Millionen DM zu verkaften haben. Bis jetzt war Nestlé Chocoladen GmbH mit den Marken After Eight, Kit Kat, Yes und Lions-Riegeln ein bedeutender Aldi-Lieferant. Für alle Betroffenen ist der Verlust von Aldi besonders schmerzlich, da die Geschäfte trotz hart kalkulierter Spannen als lukrativ gelten. Schließlich liegen bei keinem anderen Kunden die Vertriebskosten so niedrig.
Ursache für die Grundsatzentscheidung von Aldi ist nach Einschätzungen aus der Branche der verschärfte Preiskampf mit anderen Discountern sowie aktuell auch mit den Vollsortimentern Kaufland und Wal Mart. So wird der Aldi-Entschluß als strategischer Zug gesehen, sich dem direkten Vergleich zu entziehen. Bei Markenware sei dem Verbraucher der direkte Vergleich nämlich möglich, nicht jedoch bei Eigenmarken, so ein Lieferant dazu. Der Verlust an Käuferreichweite wird neben den Umsatzausfällen voraussichtlich auch auf die Werbeetats der Markenartikler Auswirkungen haben. (lznet)
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