pte19990129005 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Akkupunktur-ähnliche Anti-Schmerz-Methode

Elektrische Nervenstimulation soll chronischen Schmerz reduzieren


Dallas/Texas (pte) (pte005/29.01.1999/07:25) Angelehnt an traditionelle chinesische Akupunktur, solle eine neue Technik der Nervenstiumulation die chronischen Schmerzen von Krebspatienten erleichtern helfen, bei denen die Krankheit bis in die Knochen vorgedrungen ist. Wissenschaftler des Southwestern Medical Center der University of Texas http://www.swmed.edu/ entwickelten die Technik namens Percutaneous Electrical Nerve Stimulation (PENS), bei welcher Akupunktur-ähnliche Nadeln in das weiche Gewebe eingebracht werden, welche die Knochen umgibt. Ein kleiner elektrischer Strom wird durch die Nadeln geschickt, welcher offenbar die normalen Schmerzsignale unterbricht, indem er die Nerven an Ort und Stelle stimuliert. Die Prozedur führt zu einem deutlichen Nachlassen der Schmerzen, berichten sie in der Fachzeitschrift Clinical Journal of Pain.

Manche Krebsarten bilden Metastasen in den Knochen und lösen starke chronische Schmerzen aus, die meist mit analgetischen Medikamenten wie Morphium nicht bekämpft werden können. PENS hingegen reduziert nicht nur den Schmerz, sondern auch die Menge an Betäubungsmitteln oder die Notwendigkeit für stärker eingreifende Prozeduren, wie die Stimulation des Rückgrats. Allerdings sollen herkömmliche Anti-Schmerz-Methoden nicht ersetzt werden: "Unser Ziel ist es, mit PENS andere Techniken zur Schmerzbekämpfung zu ergänzen," so Dr. Paul White, Professor für Anästhesie und Schmerz-Management an der UT Southwestern.

Mit PENS helfe man den Patienten, die Nebenwirkungen invasiverer Prozeduren zu vermeiden und ihre Lebensqualität durch Mindern des Schmerzes zu steigern. Zwar befinde sich die Erforschung der Methode noch ganz in den Anfängen - der Bericht beschreibt nur drei Fälle -, doch sei man sehr erfreut über die Zukunftsaussichten. Bei zwei der Patienten - einem Mann mit Prostatakrebs und Metastasen im der Wirbelsäule, und einem mit Krebs im Mastdarm und verschiedenen Knochen - hatte die Behandlung nach nur 30 Minuten eine deutliche Schmerzlinderung gebracht. Beim dritten Patienten allerdings, der an metastatischem Krebs der Gallenblase, allerdings ohne Erkrankung von Knochen, litt, führte die Nervenstimulierung zu keiner wahrnehmbaren Besserung. (wsa)

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