pte19990126008 Politik/Recht, Technologie/Digitalisierung

Deutsches Pilotprojekt für digitale Datensiegel

Erste Amtsstelle zur Bestätigung der digitalen Identität


Mainz (pte008/26.01.1999/10:14) Seit Anfang der Woche arbeitet eine Abteilung der deutschen Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Mainz daran, elektronische Daten vor Fälschungen im Internet zu schützen. Bislang konnten elektronische Daten durch technische oder menschliche Fehler oder auch durch gezielte Manipulationen beliebig und ohne Spuren verändert werden. Das soll jetzt ein Ende haben. http://www.regtp.de/

Ein Empfänger einer Nachricht soll damit sicher sein, daß sie auch vom Absender stammt. Denn durch den Einsatz moderner Technologien - so etwa in Schreibautomaten - kann eine Unterschrift relativ leicht gefälscht werden. In Zukunft ist das nicht mehr möglich. Damit hat Deutschland, so jedenfalls der Präsident der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheurle, einen Vorsprung von gut zwei Jahren vor anderen Ländern.

Der elektronische Handel nimmt immer mehr zu, am Arbeitsplatz ebenso wie im privaten Bereich. Die elektronische Post ersetzt häufig schon den herkömmlichen Brief. Für die Unternehmen bringt das ein enormes Einsparpotential. Bisher verlangen bestimmte Rechtsvorgänge der Schriftform oder der notariellen Beglaubigung. Für solche Vorgänge - zum Beispiel Abgabe einer Steuererklärung - sind derzeit noch keine digitalen Signaturen zugelassen. Und das, obwohl elektronische Dokumente nachweislich eine weitaus höhere Sicherheit vor Fälschungen bieten als die herkömmliche Schriftform.

Deshalb ist eine Instanz notwendig, welche die Zuordnung eines öffentlichen Schlüssels zu einer bestimmten Person vornimmt, bescheinigt und garantiert. Diese Instanz wird nach dem Gesetz als Zertifizierungsstelle bezeichnet, die jetzt in Mainz ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie stellt die "digitale Identität" aus. Deutschland hat mit dem Signaturgesetz international eine Vorreiterrolle übernommen. Kein anderes Land hat bislang eine vergleichbare Regelung verabschiedet. Neben der Telekom haben sich bisher 33 Institutionen um eine solche Zertifizierungsstelle beworben. Scheurle geht davon aus, daß in diesem Jahr noch maximal sieben neue Bewerber berücksichtigt werden können.

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