pte19990126006 Produkte/Innovationen, Forschung/Entwicklung

Eine feine Nase für Sprengstoff

Neues Gerät ortete stecknadelgroße Sprengstoffmengen


Leeds (pte) (pte006/26.01.1999/08:17) Physiker aus Großbritannien haben ein Gerät entwickelt, mit dem auch noch geringste Mengen Sprengstoff entdeckt werden können. Der neue Apparat soll in der Lage sein, nur stecknadelkopfgroße Mengen auch in großen Fußballarenen wie dem Wembley-Stadium aufzuspüren. Bisher hatten Sprengstoffexperten bereits Mühe, solch geringe Mengen in einer Tennishalle zu finden. Da das neuentwickelte Gerät aber um vieles genauer und zudem billiger sein soll als alle bisher verwendeten Sprengstoffdetektoren, könnte seine Einführung die Sicherheitschecks auf Flughäfen wie auch die Bemühungen gegen den internationalen Terrorismus revolutionieren.

David Batchelder http://www.mpi.leeds.ac.uk/MPI/faculty/batchelder/batcheld.html und Simon Webster von der University of Leeds http://www.leeds.ac.uk/ entwickelten den neuen Detektor in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Dienst der Polizei und dem chemischen Institut der University of Strathclyde. http://www.strath.ac.uk/ Ähnlich wie Hundenasen spürt das kompakte Gerät den Sprengstoff anhand seiner Ausdünstungen auf - jedoch mit einer ungleich größeren Empfindlichkeit sowie mit absoluter Verläßlichkeit. Damit ist es künftig auch möglich, große Frachtcontainer, die bisher weder mit Hunden noch mit Röntgenscannern untersucht werden konnten, in relativ kurzer Zeit auf Sprengstoff zu überprüfen.

Gerade die extreme Empfindlichkeit des neuen Detektors macht ihn aber für Fahndungs- wie Polizeibehörden zu einem hervorragenden Werkzeug auf der Suche nach Semtex - einer der tödlichsten Waffen internationaler Terroristen. Die Möglichkeit, schon geringste Spuren dieses Stoffes nachweisen zu können, macht das Gerät aber auch für die forensische Medizin interessant. So sind Semtex-Rückstände nur sehr schwer zu beseitigen - in Labortests ist es so gelungen, Rückstände dieses Sprengstoffes auch nach mehrmaligem Händewaschen noch in den Fingerabdrücken einer Testperson nachweisen zu können. Neben seiner hohen Verläßlichkeit hat dieser Test einen weiteren Vorteil: So kann er angewendet werden, ohne dabei wichtige Spuren zu zerstören. Erste Feldversuche mit einem Prototyp des Detektors sollen bereits in diesem Sommer auf Flughäfen beginnen. (spektrum)

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