pte19990125003 Politik/Recht

US-Bundesstaaten schützen sich vor Jahr 2000-Klagen

Handelskammern protestieren - Auch Rußland steht vor "Jahr 2000-Problem"


New York (pte) (pte003/25.01.1999/07:00) Die Regierungen der US-Bundesstaaten arbeiten zur Zeit mit vollem Einsatz daran, sich gegenüber Schadensersatzklagen abzusichern, die aufgrund von "Jahr 2000"-Systemabstürzen erhoben werden könnten. Nevada, Florida, Georgia und Virginia haben bereits Gesetze verabschiedet, die "Jahr 2000"-Klagen gegen die Regierung ausschließen; die Verabschiedung ähnlicher Gesetze wird auch in New York, Kalifornien, Illinois und mehreren anderen US-Bundesstaaten erwogen. Die Fürsprecher einer derartigen Gesetzgebung vertreten die Ansicht, daß der Steuerzahler vor vermutlich riesigen Zahlungsansprüchen geschützt werden müsse.

"Es ging uns darum, die Bürger von Georgia nicht zu belasten, wenn ihr Staat alles ihm Mögliche getan hat, um das Problem zu vermeiden", so US-Senator Sonny Perdue aus Georgia. Unterdessen halten die Handelskammern der Bundesstaaten es für ungerecht, die Regierungen von Schadensersatzforderungen auszunehmen, die Unternehmen aber in vollem Umfang zur Verantwortung zu ziehen. Die US-Handelskammer hat dem Kongreß vorgeschlagen, ein neues Bundesgericht einzurichten, das nach dem Vorbild des US-amerikanischen Konkursgerichts dafür zuständig sein soll, die zu erwartende Flut von "Jahr 2000"-Klagen zu bewältigen. (Wall Street Journal) Siehe auch http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990110010

Die russische Regierung plant unterdessen, umgerechnet fast sechs Mrd. Schilling auszugeben, um die alternden Computer des Landes auf die Jahr 2000-Umstellung vorzubereiten; 140 Mio. Schilling davon werden über die Weltbank http://www.worldbank.org von den Vereinigten Staaten beigesteuert. Rußlands Problem wird dadurch verstärkt, daß eher PCs und mittelgroße Rechnersysteme anstatt großer Mainframe-Computer eingesetzt wurden. Darüber hinaus wurden viele der russischen PC-Applikationen in exotischen Programmiersprachen geschrieben. Um letzteres Problem zu lösen, arbeitet eine Gruppe von Informatikern der Universität von St. Petersburg seit sieben Jahren an der Entwicklung einer Technologie, mit der russische Programme in gängigere Programmiersprachen, wie zum Beispiel C++ oder Java, übersetzt werden können. Die Wissenschaftler werden dabei von der US-amerikanischen Firma Relativity Technologies http://www.relativity.com aus dem Bundesstaat North Carolina unterstützt. (TechWeb)

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: ws
Tel.: 01/402 48 51-0
E-Mail: redaktion@pressetext.at
Website: pressetext.at
|