pte19990125001 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Firmen arglos bei Internet-Sicherheit

Europaweite Umfrage ergab schwere Mängel


Walldorf (pte) (pte001/25.01.1999/07:00) 78 Prozent der Unternehmen haben firmeninterne Richtlinien zur Internet-Sicherheit, überwachen deren Einhaltung jedoch im Büroalltag überhaupt nicht. Dieses Ergebnis hat eine europaweite Umfrage ergeben, die The Bristol Group Deutschland GmbH gemeinsam mit dem britischen Softwarehersteller Content Technologies durchgeführt hat. Die Sorglosigkeit ist umso erstaunlicher, als 95 Prozent der befragten Führungskräfte befürchten, daß Virusprogramme durch den Internet-Anschluß schlüpfen könnten. 86 Prozent der Manager gaben ihre Angst vor unerwünschten pornographischen Darstellungen zu, die aus dem World Wide Web oder per elektronischer Post ins Firmennetz gelangen könnten.

Dennoch haben 73 Prozent der Unternehmen laut eigenen Angaben keinerlei Vorsorge getroffen, um die Inhalte von Webseiten und E-Mails etwa nach Stichworten zu überwachen. Ebenso viele Firmen kümmern sich auch nicht darum, wo ihre Beschäftigten im World Wide Web surfen und vom wem sie regelmäßig Post erhalten. "In beinahe drei Viertel aller europäischen Unternehmen fällt es gar nicht auf, wenn ein Mitarbeiter ständig die Website www.sex.com aufruft oder regelmäßig Nachrichten mit dem Absender @nazi.de erhält", nennt Bristol-Geschäftsführerin Susanne Daum Beispiele: "Eingehende E-Mails werden ohne Kontrolle ins firmeneigene Computernetz eingespielt."

Zwei Drittel aller Unternehmen sind auf solche Fälle überhaupt nicht vorbereitet, weil die Firmenrichtlinien keinerlei Aussagen über Haftungsfragen im Zusammenhang mit den Inhalten von Webseiten und E-Mails enthalten. "Wenn im Firmennetz illegale Inhalte wie beispielsweise Kinderpornographie, Nazipropaganda oder Bastelanleitungen für Bomben auftauchen, ist völlig unklar, wer dafür haftet (die für das Computernetz verantwortlichen Mitarbeiter, das Unternehmen, die Geschäftsführung, oder alle zusammen", erläutert Daum die Problematik, die nach ihren Angaben in den vergangenen Monaten bereits namhafte Firmen und Behörden wie BBC, Ericsson, Seagrams und sogar das britische Verteidigungsministerum getroffen habe.

Oft fehle sowohl in den Chefetagen als auch bei den Beschäftigten das Basiswissen über Gefahren aus dem Internet. So gaben 56 Prozent der kontaktierten Firmen bei der Umfrage zu, daß die betroffenen Mitarbeiter nicht oder nicht in vollem Umfang in Sachen Internet-Sicherheit geschult sind. 73 Prozent der Firmen verstoßen gegen grundlegende Sicherheitsregeln, indem sie E-Mails ohne jedwede Verschlüsselung versenden - "unverständlicher Leichtsinn", urteilt Susanne Daum. Content Technologies wurde 1995 beauftragt, die Netzwerksicherheit eines der 100 größten Unternehmen zu untersuchen. Mit einem einzigen E-Mail gelang es, vertrauliche Firmendaten aus dem Konzern zu schleusen. Daraufhin hat Content Sicherheitssoftware zum Schutz gegen unerwünschte Inhalte entwickelt. E-Mail: info@bristol.de, http://www.bristol.de

(Ende)
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