Wechselbereitschaft bei Internet-Usern gering
Treue Kunden akzeptieren auch Gebührenerhöhungen
Washington (pte) (pte002/07.12.1998/07:00) Die Kunden von Internet Service Providern (ISP) sind treuer als man glaubt. So zumindest lautet das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der "Strategis Group" in Washington, DC. In der Befragung wurde zunächst ermittelt, daß amerikanische Internetnutzer durchschnittlich 18,83 Dollar monatlich für ihren Zugang über einen Provider zahlen müssen. Danach befragt, ob und in welchem Ausmaß sie auch eine höhere Gebühr in Kauf nehmen würden, zeigte sich, daß über die Hälfte der Befragten bereit wäre, eine Gebührenerhöhung um 20 Prozent (4 Dollar) zu akzeptieren, um einen Providerwechsel zu vermeiden. http://www.strategisgroup.com/press/pubs/iusrtrnd.html
Diese Aussage ist vor allem in ihrer Umkehrung für konkurrierende Provider in den USA von Interesse: Um Kunden von einem Wettbewerber wegzulocken, muß man dessen Preise gewaltig unterbieten! Gleichzeitig kann man davon ausgehen, daß Preiskämpfe zwischen Providern nicht zu einem massenhaften Wechsel der Kunden führen. Nur eine Minderheit der Kunden ist zu einem Wechsel bereit. Das zeigt sich auch daran, daß fast zwei Drittel (63 %) der Befragten angeben, noch nie den Provider gewechselt zu haben. Und weitere 88 Prozent glauben nicht, in naher Zukunft wechseln zu wollen.
Bei der Befragung zeigte sich aber auch ein interessanter Zusammenhang zur Region der Befragten: Anwender aus dem mittleren Westen waren bereit, wesentlich mehr zu zahlen (6,12 Dollar), um einen Providerwechsel zu vermeiden, als Befragte aus dem Westen (3,68 Dollar). Eine Erklärung für dieses Ergebnis wird von Strategis nicht gegeben, doch ein Zusammenhang zur hohen Providerdichte und dem hohen Grad der Internetnutzung im Westen der USA wäre denkbar. Wäre dies der Fall, so würde dies auch Auswirkungen auf den Providermarkt haben. In diesem Fall wären erfahrene Kunden in gut versorgten Regionen wesentlich empfänglicher für Preiskämpfe als anderswo. (intern.de)
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