EU-Kommission fordert nationale IT-Strategien
Bericht der Kommission über Beschäftigungsmöglichkeiten in der Informationsgesellschaft
Brüssel (pte) (pte014/05.12.1998/21:09) Die Europäische Kommission hat kürzlich einen Bericht über die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Informationsgesellschaft angenommen, in dem die Informationstechnologien als einer der größten und bommendsten Wirtschaftszweige bezeichnet werden. So seien in diesem Bereich zu den über 4 Millionen Arbeitsplätzen in den Jahren 1995 und 1997 weitere 300.000 Stellen neu hinzugekommen. Der audiovisuelle Markt in Europa werde bis zum Jahr 2005 um etwa 70 Prozent wachsen.
Trotz dieser Zahlen gebe es Anzeichen, daß die Union das Potential der Informationsgesellschaft nicht voll ausschöpft, so die Kommission. 500.000 Arbeitsplätze im IT-Bereich seien wegen mangelnder Fachkräfte unbesetzt, heißt es in dem Bericht, der inzwischen unter http://europa.eu.int/comm/dg05/soc-dial/info_soc/jobopps/joboppde.pdf als File abrufbar ist. Die Kommission empfiehlt den Mitgliedstaaten als Gegenmaßnahme, bis Juni 1999 nationale Strategien vorzulegen.
Die EU mahnt insbesondere die verstärkte Förderung der europäischen Unternehmenskultur und Investitionen in adäquate Ausbildung an. Zudem sei der Zugang zu Infrastruktur, Hardware und Software für Schulen und Hochschulen, Unternehmen und Kleinbetriebe sowie lokale Gemeinschaften zu sichern. Weiters werden mehr Studienplätze im IT-Bereich, Investitionen in lebenslanges Lernen, innerbetriebliche Weiterbildung und Selbststudium, neue Formen des Zugangs zu Qualifikationen sowie Umschulungskurse für ältere Arbeitnehmer gefordert. Auch ein flexibler, aber stabiler politischer Handlungsrahmen sei angebracht.
Abschließend erinnert die Kommission die EU-Länder daran, die EU-Initiativen in den Bereichen Telekommunikation, audiovisuelle Medien, elektronischer Handel, Risikokapital, Forschung und Entwicklung, Beschäftigung sowie allgemeine und berufliche Bildung möglichst reibungslos umzusetzen. Der EU-Bericht geht auf eine Forderung des Luxemburger Beschäftigungsgipfels zurück und ist Arbeitsgrundlage für die Sitzung des Europäischen Rates am 11. und 12. Dezember 1998 in Wien.
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