pte19981126008 Produkte/Innovationen, Sport/Events

Plastik statt Stahl im Fahrzeugbau

Neuer Werkstoff ist stark wie Stahl und halb so schwer


Leeds (pte008/26.11.1998/09:16) Nachfolger des "Plaste&Elaste-Trabbi" könnte gut und gerne ein neuer Rennwagen von Ford werden - seine Designer, auf der Suche nach einem leichten, steifen, stoßunempfindlichen und sehr formbaren Material, entschieden sich für ein Plastik neuester Generation. Forscher der University of Leeds http://www.leeds.ac.uk entdeckten eine Behandlungsmethode für Kunststoff, der seine Struktur hart und stark genug macht, um Stahl in Fahrzeugen ersetzen zu können.

Bis vor kurzem mußte Plastik mit steifen Glas- oder Kohlefaser versteift werden, um hohe Belastungen auszuhalten, wie sie in Karosserien auftreten. Diese Komposit-Materialien erschweren allerdings das gewünschte Verformen in heißen Metallformen ebenso wie einfaches Recyclen. Vor fünf Jahren erkannten Ian Wand und Peter Hine von der Uni Leeds erstmals, daß Plastik auch ohne Faserversteifung das Potential zu großer Stärke besitzt, da es aus Polymeren besteht. Richten sich viele dieser langkettigen Moleküle in dieselbe Richtung aus, so bieten sie große Festigkeit. Der Knackpunkt liegt darin, genug dieser hochausgerichteten "Molekül-Fasern" aneinander haften zu lassen, um eine Platte von ausreichender Dicke für die Weiterbearbeitung zu bekommen.

Ward und Hine gelang es, mittels einer Mischung von Temperatur- und Druckbehandlung nur die äußerste Schicht der "Fasern" zum Schmelzen zu bringen. Diese geschmolzenen "Häute" kleben zusammen, während die Moleküle im Inneren intakt ausgerichtet bleiben. Das entstandene Material besteht aus "80 Prozent Fasern und 20 Prozent Geschmolzenem", so Derek Riley, Marketing Manager für Vantage Polymers, der Firma zur Vermarktung des neuen Kunststoffs. Das sogenannte "kompaktierte Polypropylen" weist alle gewünschten Eigenschaften auf. (wa)

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