pte19981124015 Umwelt/Energie

Immer mehr Jugendliche erkranken an Aids

UNICEF fordert zum Welt-Aids-Tag mehr Geld für die Aufklärung


Genf/Köln (pte) (pte015/24.11.1998/13:42) Vor allem unter Jugendlichen breitet sich Aids immer mehr aus. Nach Angaben des Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) entfällt weltweit bereits die Hälfte aller Neuinfektionen auf Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Täglich infizierten sich rund 7.000 Heranwachsende mit dem HI-Virus. Vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien, Straßenkinder und Prostituierte seien gefährdet. Die Gesamtzahl der Infizierten auf der Erde beträgt nach groben Schätzungen des UN-Programms zur Bekämpfung der tödlichen Immunschwächekrankheit (Unaids) etwa 33,4 Millionen.

Allein in Afrika stecken sich laut UNICEF in diesem Jahr 1,7 Millionen Jugendliche an. In den Staaten Osteuropas und der ehemaligen Sowjetunion versechsfachte sich die Zahl der Neuinfektionen unter Heranwachsenden seit 1994 auf rund 40.000. Das UN-Kinderhilfswerk forderte daher nachdrücklich, mehr Mittel für die Aids-Aufklärung in diesen Ländern zur Verfügung zu stellen. Von den 2,6 Milliarden Dollar, die jährlich weltweit für die Aids-Prävention ausgegeben würden, entfielen bisher nur 14 Prozent auf Entwicklungsländer.

In Osteuropa infizieren sich UNICEF zufolge immer mehr Jugendliche durch Drogenmißbrauch. Seit Einführung der Marktwirtschaft und dem Zusammenbruch staatlicher Sozialsysteme habe sich dort die Situation der jungen Menschen in vielen Bereichen verschlechtert. Arbeitslosigkeit, familiäre Schwierigkeiten und Armut führten immer mehr Heranwachsende auf die schiefe Bahn. Dementsprechend hat sich in Osteuropa die Zahl der registrierten Drogenabhängigen
zwischen 1993 und 1996 verdoppelt.

In Afrika und Asien ist laut UNICEF ungeschützter Geschlechtsverkehr Hauptübertragungsweg des HI-Virus. Dabei sei beispielsweise in Uganda die Infektionsrate von Mädchen zwischen 13 und 19 Jahren dreimal so hoch wie die gleichaltriger Jungen. In Kambodscha trägt bereits ein Drittel der zwölf- bis 19jährigen Prostituierten das HI-Virus in sich.

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