pte19981124003 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

E-Mails werden zum Damoklesschwert

Unternehmen reagieren auf Microsoft-Prozeß


München (pte) (pte003/24.11.1998/01:28) Nach jüngsten Berichten aus den USA ziehen Unternehmen vermehrt Konsequenzen aus dem Microsoft-Prozeß und gehen dazu über, E-Mails reihenweise zu löschen: So soll der Internet-Buchhändler Amazon.com seine Mitarbeiter aufgefordert haben, jede E-Mail zu löschen, es sei denn, die elektronische Post werde aus geschäftlichen oder rechtlichen Gründen noch benötigt. Kurze Zeit später nur gab es auch Anweisungen für das "Einrichten von Dokumenten".

Amazon wörtlich: "Es gibt Kommunikation, die sollte einfach nicht in schriftlicher Form erfolgen." Jeff Bezos, der Gründer des Seattler Online-Buchhändlers dazu in einem Interview mit der New York Times: "Ich liebe E-Mail. Aber das Problem ist, daß sie aus dem Zusammenhang gerissen und gegen uns verwendet werden kann, davor müssen wir uns schützen..."

Hintergrund sind die Erfolge, die der Einsatz von E-Mail als offensichtlich belastendes Beweismaterial im Microsoft-Prozeß gehabt hat. Beispielsweise widersprach Microsoft-Boß Bill Gates seiner eigenen E-Mail in einer Aussage unter Eid und überführte sich damit selbst. In einer E-Mail Bill Gates vom Januar 1996, heißt es außerdem: "Es ist ein sehr, sehr wichtiges Ziel für uns, einen Marktanteil bei den Internet-Browsern zu gewinnen." (firstsurf)

(Ende)
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