pts19980927003 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Internet-Recherchen kosten Wirtschaft 100 Mio. Schilling

Information oft hinter komplizierten Websites und visuellen Effekten versteckt


Wien (pts003/27.09.1998/09:00) Durch unnötige und langatmige Recherchen im Internet entstehen der österreichischen Wirtschaft jährlich weit über 100 Millionen Schilling Personal- und Telekommunikationskosten. Mitarbeiter mit Zugang zum Internet surfen an ihrem Arbeitsplatz im Durchschnitt mehr als 7,5 Stunden pro Woche im Netz. Das ist fast ein ganzer Arbeitstag pro Woche. "Wenn man bedenkt, daß durchschnittlich bereits jedes 5. Unternehmen Internet als geschäftliches Kommunikationsmedium einsetzt, wird das enorme Produktivitätsrisiko deutlich", sagt Internet-Experte Dr. Franz Temmel von der Beratungsfirma Temmel und Seywald.

Vergleichbare Studien aus Deutschland über die Internet-Nutzung in Unternehmen zeigen, daß die Kostenexplosion in diesem Bereich umso größer ist, desto mehr Informationen aus dem Internet gesucht werden. Hauptgrund für die oft langen Suchzeiten ist die weitgehend chaotische Struktur des Internet. Die Nutzer würden im Durchschnitt rund 70 Prozent der Zeit auf den Umgang mit Sekundärinformationen verwenden, also auf die Bedienung von Suchmaschinen, Hyperlinktabellen und das "Durchklicken" durch langwierige Abfolgen von Webseiten, sagt Temmel. "Nur 30 Prozent der Zeit bleibt für die Sichtung der tatsächlich relevanten Informationen übrig."

Temmel: "Das Internet ist eine schier unerschöpfliche Informationsquelle, aber die Recherchezeiten sind scheinbar ebenso unerschöpflich. Noch unerquicklicher ist die Abwicklung von Standardtransaktionen über das Internet, also beispielsweise die Reservierung eines Mietwagens oder die Buchung eines Zimmerkontingents in einem Konferenzhotel. In vielen Fällen ist der Griff zum Telefonhörer schneller und die Anfrage und Bestätigung per Fax sicherer." Der Online-Experte fordert daher, daß Unternehmen bei der Gestaltung von Webauftritten stärker die Funktionalität und die einfache Bedienbarkeit in den Vordergrund stellen. Graphische Elemente sollten primär der Benutzerführung dienen, nicht für optische Effekte.

(Ende)
Aussender: Temmel, Seywald & Partner Communications
Ansprechpartner: Dr. Franz Temmel
Tel.: 01/402 48 51
E-Mail: temmel@seywald.co.at
Website: www.tsp.at
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