pte19980926002 Umwelt/Energie

Handtransplantation als Hoffnungsschimmer

13-stündige Operation in Lyon


Lyon (pte) (pte002/26.09.1998/08:00) Eine Handtransplantation in Frankreich könnte ein Hoffnungsschimmer für all diejenigen Menschen sein, die eines ihrer Gliedmaßen verloren haben. In einer 13-stündigen Operation wurde einem 48-jährigen am Mittwoch in Lyon eine neue Hand und ein Unterarm übertragen. Allerdings wird sich erst in den nächsten Wochen entscheiden, ob der Körper des Patienten die Spenderhand akzeptiert. Die französischen Spezialisten sprachen von einer Weltpremiere; allerdings war in den 60er Jahren schon einmal in Ecuador eine Hand übertragen worden, die nach zwei Wochen jedoch wieder abgestoßen wurde.

Haut, Knochen, Nerven, Muskeln, Sehnen und Arterien der Spenderhand wurden nach Angaben des Krankenhauses Edouard Herriot mit dem Körper des Betroffenen verbunden. Die Operation sei den jüngsten Fortschritten der Transplantationschirugie zu verdanken. Neue Arzneimittel sollten verhindern, daß die Spenderhand abgestoßen werde. Allerdings bergen gerade diese Medikamente das größte Risiko: Sie können tödliche Nebenwirkungen haben.

Bei dem Patienten handelt es sich um einen australischen Geschäftsmann, der 1984 seine rechte Hand bei einem Unfall verloren hatte. Es könne aber nun zwölf bis 18 Monate dauern, bis er die übertragene Hand wieder voll benutzen könne, hieß es. Unter Experten ist allerdings umstritten, ob jemand in einer transplantierten Hand alle Gefühle empfinden kann. Die Feinmotorik könnte vermutlich für immer beschädigt sein.

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