pte19980925014 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

"Integral" beobachtet Schwarze Löcher

Gamma-Astronomiesatellit ist auf "Unsichtbares" spezialisiert


Noordwijk (pte) (pte014/25.09.1998/14:52) Die europäische Weltraumbehörde ESA stellte im holländischen Noordwijk ihr neues Observatorium für Gamma-Strahlung vor. "Integral" wird aus einer Umlaufbahn um die Erde höchstenergetische Phänomene wie Schwarze Löcher beobachten. Der Start des Trabanten ist für das Jahr 2001 geplant.

Ein für das menschliche Auge unsichtbares Licht weist "Integral" (International Gamma-Ray Astrophysics Laboratory) den Weg in die Vergangenheit: Seine Daten über die energiereichste Strahlung aus den entferntesten Winkeln des Universums sollen jene Prozesse aufhellen, die die Bausteine für Sterne und Galaxien erschufen.

"Astronomie bedeutet heute die Beobachtung des gesamten elektromagnetischen Spektrums, von der Radiostrahlung bis zum Röntgen- und Gamma-Bereich", erläutert Professor Volker Schönfelder vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching und einer der Hauptexperimentatoren des Projekts. Weil jedoch die Atmosphäre die Erde vor den gefährlichen Strahlen schützt, muß der über vier Tonnen schwere Satellit erst auf eine Erdumlaufbahn in 40.000 Kilometern gehievt werden, um den nötigen "Durchblick" zu erhalten.

Mit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2001 löst "Integral" das "Compton-Observatorium" der NASA ab, das erstmals eine vollständige Kartierung des Himmels im Gamma-Licht lieferte. Der ESA-Trabant übertrifft seinen Vorgänger sowohl an Bild- als auch an Spektralauflösung. Dazu trägt seine Beobachtungsplattform zwei Haupt-Teleskope: Der "Imager" dient der detailreichen Bildaufnahme, während das Spektrometer die Energieauflösung darstellt.

Im Gegensatz zum sichtbaren Licht kann Gamma-Strahlung nicht gespiegelt oder fokussiert werden. "Integral verwendet statt dessen ein geometrisches Meßprinzip", berichtet Schönfelder. Dabei fällt die Strahlung durch eine Maske im vorderen Teil des Teleskops und erzeugt ein Schattenmuster auf dem darunterliegenden Detektor. Aus dem der Form des Musters kann dann auf den Herkunftsort der Strahlung geschlossen werden. (dRadio)

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: ip
Tel.: 01/402 48 51-0
E-Mail: redaktion@pressetext.at
Website: pressetext.at
|