pts19980923009 Technologie/Digitalisierung, Bildung/Karriere

Personalmangel in der Informatik gefährdet Wirtschaftswachstum in Europa


Wien (pts009/23.09.1998/16:41) Bis Ende 1998 werden in Westeuropa rund 510.000 IT-Fachkräfte fehlen. Bis ins Jahr 2002 wird sich diese Zahl auf über 1,6 Millionen erhöhen. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Marktforschungsinstitut IDC gestern anläßlich des "European Summit on Employment and Training in the Information Society in Brüssel" veröffentlichte. Gemäß IDC könnte dieser Nachfrageüberhang das Wirtschaftswachstum in Europa nachhaltig negativ beeinflussen.

Eine Studie über die Knappheit an Informatikfachkräften, die IDC im Auftrag von Microsoft in Europa durchgeführt hat, kommt zum Schluß, daß in westeuropäischen Unternehmen bis Ende 1998 rund 510.000 Informatikstellen nicht besetzt werden können. Im Jahr 2002 werden es bereits über 1,6 Millionen sein. Der Personalbedarf der Informatikabteilungen in den Unternehmen wird von 8,3 Millionen (1997) auf 12,2 Millionen im Jahr 2002 ansteigen. Bleibt es bei den gegenwärtigen Investitionen in Aus- und Weiterbildung, steigt der Personalbestand aber lediglich um sechs Prozent pro Jahr.

Die Resultate der IDC-Untersuchung wurden am ersten "European Summit of Employment and Training in the Information Society" vorgestellt. Eine Gruppe von acht Unternehmen aus der IT-Industrie, darunter Microsoft, haben als Gastgeber europäische Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft zum Gipfeltreffen nach Brüssel eingeladen. Ziel der Veranstaltung ist es, die Öffentlichkeit für die kritische Situation im europäischen Markt für IT-Fachkräfte zu sensibilisieren.

IDC macht zwei Hauptursachen für die sich ausweitende Kluft zwischen Angebot und Nachfrage von Informatikpersonal aus. Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern haben - bedingt durch einen intensiveren Einsatz von Informationstechnologien - in den nächsten Jahren einen großen Nachholbedarf. In Europa wird die Zahl der Unternehmen mit weniger als hundert Mitarbeitern auf 17 Millionen geschätzt. Ebenfalls zu einer steigenden Nachfrage nach IT-geschultem Personal führt das Internet. Die neuen Geschäftsmöglichkeiten, die sich wie E-Commerce aus der verbreiteten Nutzung des Internet ergeben, schlagen sich in grundsätzlichen Änderungen der firmeninternen Strukturen und Modelle nieder. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Fachkräften mit neustem IT-Wissen.

Die Folgen des Personalmangels in der IT
Die Informatikausgaben beliefen sich 1997 in Westeuropa auf 193 Milliarden Dollar und steigen bis 2002 jährlich um neun Prozent. Unternehmen können diese Investitionen aufgrund des chronischen Personalmangels nur unvollständig ausnutzen. Der große Nachfrageüberhang hat Konsequenzen auf mehreren Ebenen:

· Die Lohnkosten für Informatikspezialisten werden steigen. IDC hat allein für die vergangenen zwölf Monate Lohnsteigerungen zwischen 12 und 60 Prozent ausgemacht.

· Projekte, wie wichtig sie für die Wettbewerbsfähigkeit des einzelnen Unternehmens auch immer sind, geraten zeitlich in Verzug.

· Die Produktivität der Mitarbeiter liegt unter dem technisch Möglichen. Zwei Drittel aller Tätigkeiten des IT-Personals dienen dem Zweck, den Endanwendern die Leistungen vorhandener Informatikressourcen zu erschließen.

· Unternehmen suchen zunehmend Fachkräfte im außereuropäischen Raum, um die Lücken zu schließen.

Die Konsequenzen werden sich gemäß IDC mit wachsender Personalknappheit akzentuieren und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen in einem Markt, in dem der effiziente Einsatz der in Informationstechnologien getätigten Investitionen entscheidend ist, nachhaltig beeinträchtigen.

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