pte19980923005 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

Ist Asthma eine Erbkrankheit oder umweltbedingt?

Veranlagung und Lebensstil können allergische Reaktionen auslösen


Genf (pte005/23.09.1998/08:02) Sind die Volkskrankheiten Asthma und Allergien ein erbliches Leiden und gibt es entsprechend Familien, die ein besonders hohes Risiko tragen? Unter anderem dieser Frage ging die Europäische Respiratorische Gesellschaft auf ihrem Jahreskongreß in Genf nach. "Die allerneuesten Studien zeigen eindeutig, daß es so etwas wie ein Familienrisiko nicht gibt, sondern daß im Gegenteil immer häufiger Familien betroffen sind, in denen nie Asthma aufgetreten ist", betont Peter Helms, Professor für Kinderheilkunde an der Uni-Klinik Aberdeen. Helms blickt auf jahrzehntelange eigene Untersuchungen zurück, die 1964 begannen und inzwischen schon Familien in der dritten Generation beobachten.

Allerdings können die Eltern, vor allem offenbar die Mutter, ihrem Kind eine gewisse Veranlagung mitgeben, allergisch zu reagieren. Daß diese Veranlagung dann auch zum Ausbruch gelangt, führen die Mediziner allerdings auf den zweiten wichtigen Faktor, die Umwelt, zurück. Die Forscher favorisieren inzwischen die Theorie, daß der Lebensstil der Industriegesellschaft Asthma - und darüber hinaus auch zahlreiche Allergien - hervorruft. Das kindliche Immunsystem wird nicht mehr richtig trainiert. Die Kinder bleiben häufiger im Haus als früher, und der Kampf gegen Krankheitserreger in der Umgebung ist erfolgreicher als ehedem.

Einem besonders starken Allergie- und Asthmaauslöser kommt man allerdings weniger gut bei, den Ausscheidungen der Hausstaubmilben. Die Tiere sind auch in der saubersten Wohnung zu finden, und mit ihren Hinterlassenschaften kommen gerade die "Stubenhocker" besonders oft in Kontakt. Studien mit Kleinkindern haben erst jüngst diesen engen Zusammenhang nachgewiesen. (DeutschlandRadio)

(Ende)
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