pte19980622010 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Aktienkurse der Such- und Online-Dienste schießen in die Höhe

AOL wird an der Wall Street bereits mit 20 Milliarden Dollar bewertet


New York (pte) (pte010/22.06.1998/16:59) Die Aktienkurse von Online-Unternehmen wie America Online (AOL) oder der Internet-Suchdienste Yahoo, Excite, Lycos, Infoseek sind in diesem Jahr kräftig in die Höhe geschossen. Die Aktien von AOL, mit mehr als zwölf Millionen zahlenden Kunden weltgrößter Online-Dienst, werden an der Wall Street inzwischen mit mehr als 20 Milliarden Dollar bewertet, die des Internet-Suchdienstes Yahoo sind bereits mehr als sechs Milliarden Dollar wert. Infoseek, Lycos und Excite kommen auf eine Milliarde bis 1,8 Milliarden Dollar, obwohl sie im vergangenen Jahr nur bescheidene Umsätze erzielten.

Doch die gesamten Internet-Werbeausgaben werden in den kommenden vier Jahren um das Zwölffache auf mehr als sechs Milliarden Dollar steigen, glauben US-Werbefachleute. Noch wichtiger: Die Verkäufe von Waren und Dienstleistungen über das Internet werden wahrscheinlich im Jahr 2002 bereits 300 Milliarden Dollar erreichen.

Die Internet-Suchfirmen und Online-Dienste mit den meisten Kunden und Nutzern können wie auflagenstarke Zeitungen oder Magazine sowie Fernsehgesellschaften mit hohen Einschaltquoten die höchsten Werbegebühren verlangen. Deshalb wollen sich jetzt die großen Medien- und andere interessierte Großkonzerne im Vorfeld einer erwarteten Konsolidierung der Internet-Branche rechtzeitig an den vielversprechendsten Internet-Firmen beteiligen.

Der weltgrößte Telefonkonzern AT&T hatte kürzlich bei America Online die Fühler für einen Kauf ausgestreckt und wollte angeblich deutlich mehr als 19 Milliarden Dollar zahlen. AOL-Konzernchef Steve Case winkte dankend ab. Case ist aber sehr an der Bildung von Allianzen mit Telekommunikations-, Medien- und Technologiefirmen interessiert.

Die General Electric-Fernsehtochter NBC macht hingegen gleich Nägel mit Köpfen und gab 32 Millionen Dollar für eine Minderheitsbeteiligung an der Internet-Medienfirma CNET aus. Der Medien- und Unterhaltungsriese Walt Disney Co. kaufte eine 43prozentige Beteiligung an der siebtgrößten Internet-Suchfirma Infoseek, zahlt dafür 70 Millione Dollar in bar und gibt die Beteiligung an der rasant expandierenden Web-Entwicklungsfirma Starwave im Wert von 250 Millionen Dollar an Infoseek ab.

Disney-Konzernchef Michael Eisner sieht "eine ambitioniertere Disney-Rolle" in dem vielversprechenden neuen Internet-Medium. Infoseek nutzen monatlich 14 Millionen Verbraucher als Auffahrtrampe zum Internet. Disney hat mit seinen verschieden Web-Sites bereits insgesamt neun Millionen Nutzer pro Monat, erklärten die beiden Firmen.

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