pte19980506004 Forschung/Entwicklung, Auto/Verkehr

Gefrorenes Methangas als neue Energiequelle entdeckt

Methangas könnte zur Aufstockung der weltweiten Energiereserven beitragen


München (pte004/06.05.1998/09:46) Dome und andere Ablagerungen aus gefrorenem Methangas, sogenannte Gashydrate, übersäen den Meeresgrund entlang der Kontinentalränder. Wissenschaftler untersuchen jetzt deren Einfluß auf das globale Klima und überlegen, ob die Gasvorkommen als neue Energiequelle erschlossen werden können.

Das Potential der Gashydrate als neue Energiequelle hat die Aufmerksamkeit von Regierungen und Industrie geweckt. Methanhydrat hat eine Energiedichte (der Volumenanteil des Methans im Fels), die bis zu fünf mal höher sein kann, als bei konventionellen Naturgasquellen. Gas aus Methanhydraten könnte bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts weltweit eine wichtige Energiequelle werden, glaubt der Meeresgeologe Harry Roberts vom Coastal Studies Institute der Louisiana State University.

Er entdeckte die Gashydrate während seiner Forschungsarbeit am Kontinentalrand im Golf von Mexiko. Mittlerweile führt er erste langfristige, direkte Messungen auf dem Meeresboden durch, um festzustellen, wie sich Gashydrate unter veränderlichen Umweltbedingungen bilden und vergehen. Gashydrate haben eigentümliche physikalische Eigenschaften, welche die Stabilität der Sedimente beeinflussen, in denen sie vorkommen. Es gibt Fälle in der jüngeren geologischen Geschichte der Kontinentalränder, bei denen Gashydrate an umfangreichen Untersee-Erdrutschen und anderen Arten von Sedimentstürzen beteiligt waren.

Diese Instabilität könnte zu Untersee-Erdrutschen führen, die für Pipelines und milliardenteure Ölbohrplattformen gefährlich werden können. Im Golf von Mexiko sind die Gashydrat-Ablagerungen zum Beispiel häufig in die relativ steilen Flanken von Salzdomen eingeschlossen oder befinden sich an deren Ränder. Von dort aus könnten sie einen Kollaps des Meeresbodens verursachen. (Spektrum der Wissenschaft)
http://www.lsu.edu/

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