pts19980505009 Politik/Recht

EU-Parlamentarier zu Besuch bei Bundesministerin Lore Hostasch

Österr. Präsidentschaftsprogramm im Bereich Arbeit und Soziales skizziert


Wien (pts009/05.05.1998/12:03) Bundesministerin Lore Hostasch empfing heute eine Delegation von EU-Parlamentariern unter der Führung von Stephen Hughes, dem Vorsitzenden des Europaparlamentsausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten.

Die Delegation, der von österreichischer Seite auch Harald Ettl und Hubert Pirker angehörten, besuchte in Österreich "best practice projekte" wie das BBRZ in Linz, die offene Arbeitsstiftung Steyr, aber auch den WAFF in Wien und die Bundeswirtschaftskammer.

Im Gespräch, an dem auch Wirtschaftsminister Hannes Farnleitner teilnahm, legte Lore Hostasch die wichtigsten Aktivitäten ihres Ressorts anläßlich der österreichischen EU-Präsidentschaft dar. Sie verwies dabei besonders auf die Bedeutung des informellen Treffens der Arbeits-, Sozial- und FrauenministerInnen von 8. bis 10. Juli in Innsbruck, bei dem es um Beschäftigung und Chancengleichheit geht. Hostasch bezeichnete die Chancengleichheit als unverzichtbare Säule des Nationalen Aktionsplans, bei der es gelte, bestehende Defizite im Zusammenwirken mit Frauenministerin Prammer abzubauen. Fachliche Basis dieses Treffens soll eine von Sozialministerin Hostasch in Auftrag gegebene Hintergrundstudie zum Thema Beschäftigung und Chancengleichheit sein.

Außerdem verwies Lore Hostasch auf die Fachkonferenz der Gesundheitsminister in Bad Tatzmannsdorf (23. und 24 Juli) zum Thema "Qualität und Qualitätssicherung im Gesundheitswesen", sowie auf die Salzburger Konferenz zur Behindertenintegration (23. bis 25. September) und auf das Symposium "Eine Gesellschaft für alle Generationen" in Wien am 12. und 13. Oktober.

Besondere Bedeutung maß Lore Hostasch auch der Wiener Konferenz unter Einbeziehung der Sozialpartner zum Thema "Europäisches Sozialmodell - Sozialer Dialog" am 9. und 10. November bei.

Im formellen Bereich bekannte sich Lore Hostasch zu einer aktiven Weiterbehandlung der Frage der Mitbestimmung in der Europäischen Aktiengesellschaft.

In der Frage der Ostöffnung betonte Hostasch die Notwendigkeit eines intensiven Dialoges, um bestehende Diskrepanzen zu beseitigen: "Wir brauchen hier zweifellos eine vorsichtige Heranführungsstrategie, denn abgesehen von den arbeitsmarkt- , beschäftigungs- und wirtschaftspolitischen Vorbereitungen ist es entscheidend, daß wir uns zuerst die Bereitschaft der Menschen zur Erweiterung in der Union und in den Beitrittsländern sichern. Dies gilt ganz besonders für Österreich im Hinblick auf die unmittelbare Betroffenheit."

Wirtschaftsminister Farnleitner empfahl den Beitrittskandidaten, Österreichs jahrelange Rolle im Warteraum der EU zu studieren und stimmte Lore Hostasch darin zu, daß eine sofortige Arbeitsmarktöffnung ohne entsprechende Vorbereitung für Österreich negative Folgen haben würde.

Auch Stephen Hughes betonte die Übereinstimmung der Europaparlamentarier mit der Einschätzung von Lore Hostasch besonders im Hinblick auf Chancengleichheit und die Notwendigkeit eines tragfähigen sozialen Fundamentes für die globale Wettbewerbsfähigkeit.

(Ende)
Aussender: Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Ansprechpartner: Dr. Gisela Kirchler-Lidy, email: gisela.kirchler@bmags.gv
Website: www.bmags.gv.at/
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